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Das Klima isst mit

Beim Essen Treibhausgas-Emissionen sparen? Hört sich im ersten Moment vielleicht abwegig an, ist es aber nicht.

Die Schweizer Initiative Eaternity hat errechnet, dass knapp 20 Prozent unserer Treibhausgas-Emissionen auf das Konto vom Verkehr, weitere 20 Prozent auf den Bereich Wohnen und – halten Sie sich fest – unglaubliche 30 Prozent aufs Konto unserer Nahrungsmittel gehen! Das sind 2,7 Tonnen CO2 pro Person pro Jahr in den USA und in Europa. Experten haben errechnet, dass wir mindestens 50 Prozent davon einsparen können – dadurch, dass wir bewusster essen!

Was ess ich und wenn ja, wie viele?

Höchste Zeit also, unsere eigenen Essgewohnheiten zu hinterfragen, finden wir. Was nehme ich wann zu mir und warum? Geht es nicht auch anders? Es geht und zwar ganz einfach. Auch, weil man für die Umstellung nicht viel Geld in die Hand nehmen und sich absolut nicht quälen muss – Stichwort Knäckebrot. Wir müssen einfach nur ein bisschen nach- beziehungsweise umdenken – mehr ist es eigentlich nicht.

Lecker Gemüse und Obst

Fleischfresser sind out, Vegetarier und Veganer in. Das war nicht immer so, aber angesichts des voranschreitenden Klimawandels macht es Sinn, weniger oder gar kein Fleisch zu essen. Aber nicht jeder Vegetarier/Veganer ist immer auch ein Riesen-CO2-Sparer. Denn wer das ganze Jahr über nur Gemüse und Obst zu sich nimmt, selbst wenn es bei uns in Deutschland keine Saison hat, bläst jede Menge Klimagase in die Atmosphäre. Während Vegetarier und Veganer, die nur essen, was zur jeweiligen Jahreszeit in der Region gedeiht, dem Klima gut 400 Kilogramm CO2 im Jahr ersparen.

Weniger Beef

Auch wenn Sie nicht auf Fleisch verzichten wollen, sollten Sie mehr Gemüse und Obst essen. Und zwar schon allein deshalb, weil es Ihnen gut tut und gesund ist. Das gilt besonders, wenn Äpfel & Co. in Bio-Qualität auf unserem Tisch landen. Das ist auch gut für die Umwelt: Denn Biobauern brauchen beim Anbau ihrer Produkte nur ungefähr halb so viel Energie wie ihre konventionell vorgehenden Kollegen. Stammt Obst und Gemüse von einem Biobauern aus der Nachbarschaft, dann hat es eine noch bessere Klimabilanz. Denn je länger die Transportwege, desto mehr CO2 entsteht. Beispiel Spargel: 100 Gramm, die aus Chile zu uns kommen, verursachen gut 1,7 Kilogramm CO2 – während Spargel aus der Region gerade einmal für 60 Gramm sorgt.
Bewusst muss uns aber sein, dass Obst und Gemüse durchaus für sehr viel CO2 verantwortlich sein können – das geschieht zum Beispiel dann, wenn man meint, im Dezember Erdbeeren, also außerhalb ihrer Saison, konsumieren zu müssen.

Super? Von wegen!

Superfoods sind ja gerade wahnsinnig angesagt: Je kleiner die Beere, je unaussprechlicher ihr Name und je weiter weg sie angebaut werden, desto mehr Superkräfte schreiben wir ihnen zu. Und sie gehen weg wie warme Semmeln. Diese Verkaufserfolge führen meist zu großen Problemen in den Anbauländern. Die Ernten werden komplett exportiert, für die Bewohner bleibt nichts übrig, Beispiel Amaranth. Auch Monokulturen entstehen wegen der riesigen Nachfrage im fernen Ausland. Noch ein paar Gründe, die Super Foods zu meiden.
Außerdem gibt es ähnlich wirkende Beeren oder Samen auch bei uns. Und anders als die Wundermittel aus Südamerika oder Asien verursachen die heimischen Superfoods wegen kurzer Transportwege kaum CO2. Noch dazu sind sie weitaus günstiger zu haben. Was in Gojibeeren steckt, findet sich zum Beispiel auch in Brombeeren oder Johannisbeeren. Die Açai-Beere lässt sich durch Blaubeeren, schwarze Johannisbeeren oder Sauerkirschen ersetzen. Klingt doch lecker, oder?

Bei Facebook gibt es die ersten drei Blätter von unserem „Total vernünftigen Saison-Kalender“! Viel Spaß damit! Bilder öffnen, rechtsklick, speichern, ausdrucken, an die Wand hängen, sauber.

Und hier lässt sich der persönliche CO2-Verbrauch errechnen.