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Wärme und Strom aus Abfall

Es klingt wie ein Märchen: Mist, Essensreste und Bioabfälle
lassen sich in wertvolle Energie verwandeln. Damit können
wir unsere Wohnung heizen oder den Strom nutzen.

Wir hier in Deutschland brauchen
ebenso wie Menschen in anderen
Industrie ländern jede Menge
Energie. Um die Umwelt zu schützen,
soll diese Energie in Zukunft
aus Rohstoffen entstehen, die sich
immer wieder erneuern oder nachwachsen.
Solche Stoffe entstehen
zum Beispiel in der Landwirtschaft:
Die Tiere auf den Bauernhöfen produzieren
täglich viel Mist und Gülle.
Die enthalten reichlich Energie, die
sich nutzen lässt. Dazu braucht es
allerdings noch zum Beispiel Speisereste
oder den Abfall aus der
Bio tonne. Für die Biogasproduktion
wird dies alles zerkleinert und
mit der Gülle in einem großen Behälter
gemischt.

In dieser Masse leben zahlreiche
Bakterien, die sich von der Gülle
und den Pflanzenresten ernähren.
Dabei passiert etwas, das bei uns
Menschen zum Glück nur manchmal
vorkommt: Die Bakterien müssen
andauernd „pupsen“. Sie sondern Biogas ab. Gelangen statt
des Bioabfalls sogenannte Energiepflanzen
wie etwa Mais, Chinagras
oder ein speziell dafür gezüchteter
Weizen in den Bottich,
funktioniert die Biogasproduktion
noch viel besser. Sogar aus den
Schlammresten der Kläranlagen
lässt sich Biogas erzeugen.
Egal aus welchen Abfällen Biogas
entsteht, es enthält hauptsächlich
Methan. Und Methan brennt
sehr gut. Deshalb eignet sich Biogas
hervorragend als Treibstoff für
Motoren, die Generatoren antreiben
und so Strom produzieren.
Dabei entsteht auch Wärme, mit der sich Wohnungen beheizen lassen.
Immer mehr Anlagen speisen Biogas
in das bestehende Erdgasnetz
ein. Vorher muss das Biogas allerdings
„aufbereitet“ werden, wie
Fachleute sagen. Das ist notwendig,
weil Biogas neben Methan andere
Stoffe enthält, die nicht in die
Erdgasleitungen gelangen dürfen.
Ein Film im Internet zeigt, wie Biogas
entsteht: www.wdrmaus.de/
sachgeschichten. Einfach im Menü
„A-Z-Liste“ das Thema Bio gas anklicken.
Oder mit dem Smartphone
den Bildcode rechts einscannen
und das Video anschauen.


Experiment: Biogas selbst herstellen

Eine eigene kleine Biogasanlage kann
jeder leicht in seinem Zimmer aufbauen.
Sie produziert allerdings kein
brennbares Methan. Stattdessen entsteht
Kohlendioxid. Die nötigen Zutaten
finden sich in jedem Haushalt

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Das brauchst du:

Für das Experiment benötigst du
0,1 Liter warmes Wasser, 5 Esslöffel
Zucker, 1 Päckchen Trockenhefe,
einen Trichter, eine Glasflasche und
einen Luftballon. (Für mehr Informationen und eine größere Ansicht bitte auf die Bilder klicken!)

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1. Fülle Wasser und Zucker in die Flasche
und schüttle sie zugeschraubt
so lange, bis sich der Zucker aufgelöst
hat.

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2. Flasche aufschrauben und die Hefe
in die Zuckerlösung schütten. Das
funktioniert am einfachsten mit einem
Trichter.

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3. Verschließe die Flasche und
schüttle das Ganze stark durch. Dabei
kann schon weißer Schaum auf der
Flüssigkeit entstehen.

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4. Schraub den Deckel ab und stülpe
nun den Luftballon über die
Flaschenöffnung. Lass den Ver suchsaufbau
20 Minuten stehen. Der Luftballon
sollte danach schon ordent lich
aufgeblasen sein.


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Warum funktioniert
das eigentlich?

Der französische Wissenschaftler Louis
Pasteur entdeckte vor über 150 Jahren,
dass Hefe ein ganz besonderer Pilz ist.
Seine winzigen Zellen wandeln Zucker
in das Gas Kohlendioxid um. Wir Menschen
erzeugen ebenfalls Kohlendioxid
– wir atmen es ständig aus. Das Kohlendioxid
lässt den Schaum entstehen,
es steigt aus der Flüssigkeit auf. Weil
es nicht entweichen kann, bläst es den
Ballon auf. Übrigens: Bei dem Experiment
bildet sich neben Kohlendioxid
auch Alkohol. Entleere den Inhalt des
Ballons im Freien und atme ihn nicht
ein.