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Solarthermie auf dem eigenen Hausdach

Solarthermieanlagen liefern günstige Ökowärme für Badewasser und Heizung. Wer Spül- und
Waschmaschine ans Warmwasser anschließt, kann die Sonnenwärme noch besser nutzen.

Als der Installateur erklärte, der Heizkessel
habe endgültig den Dienst aufgegeben,
stand Familie Bauer vor der Wahl:
entweder nur einen neuen Erdgas-Brennwertkessel
installieren oder gleichzeitig
eine Solarwärmeanlage zur Entlastung
der Heizkostenrechnung mit aufs Dach
ihres Häuschens montieren lassen? Doch
rechnet sich die Investition?

Kosten: Was kostet eine Solaranlage?

[contentImage source=“4340501″ desc=“Ist Ihr Haus geeignet für Solarthermie?“ title=“Solaranlage“ align=“rechts“ /]

Generell gilt: Muss die veraltete Heizung
ausgetauscht werden, lohnt es sich über
Solarthermie nachzudenken. Ebenso bei
hohem Warmwasserbedarf etwa durch
viele Familienmitglieder. Wer eine Solaranlage
plant, sollte prüfen, ob sein Haus geeignet
ist.

Süddächer mit 35 Grad Neigung
liefern den besten Wärmeertrag. Bei
Abweichungen von 30 Grad nach Ost
oder West sinkt die Ausbeute um zehn
Prozent. Das lässt sich durch mehr Kollektorfläche
ausgleichen. Zur Warmwasserproduktion
genügen für einen Vier-Personen-
Haushalt wie bei Familie Bauer vier
bis sechs Quadratmeter Flachkollektoren.
Soll die Sonnenwärme auch Räume mitheizen,
sind zehn Quadratmeter nötig.

Wichtig: Genug Platz für den Warmwasserspeicher
im Keller oder Hauswirtschaftsraum
einplanen! Dabei müssen
Türen und Treppen breit genug für seinen
Transport sein. Solarthermieanlagen
mit Flachkollektoren zur Warmwasserbereitung
für eine vierköpfige Familie kosten
mit Montage 5.000 bis 6.000 Euro,
mit Heizungsunterstützung liegt die Investition
bei mindestens 10.000 Euro.

Bafa-Förderung: Staat fördert Solarthermie

Wann sich die Anlage amortisiert, hängt
ab von Kollektorfläche, Heizsystem,
Volumen
des Warmwasserspeichers und energetischem
Standard des Hauses. Eine
Solaranlage
mit sechs Quadratmetern
Kollektorfläche kann etwa 60 Prozent des
Energiebedarfs für das Warmwasser abdecken.
Unterstützt eine Kombi-Solaranlage
zusätzlich die Erdgas-Brennwertheizung,
spart Familie Bauer im Vergleich zur
reinen Brennwertheizung etwa 400 Euro
Heizkosten
im Jahr.

Die jährliche Ersparnis
steigt sogar auf bis zu 620 Euro, wenn die Familie das von der Sonne erwärmte Wasser
auch zum Geschirrspülen, Wäschewaschen
und Trocknen nutzt. Einige Geschirrspüler
und Waschmaschinen sind
für den Anschluss ans Warmwassernetz
geeignet. Herkömmliche Geräte brauchen
dazu ein Vorschaltgerät. Die Hersteller
Solvis und Miele bieten seit Kurzem
einen Solar-Wäschetrockner an, der die
Energiekosten im Vergleich zu Ablufttrocknern
um bis zu 80 Prozent oder
etwa 128 Euro jährlich senkt.

Für eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung
und Heizungsunterstützung
erhält Familie Bauer auf Antrag mindestens
1.500 Euro staatliche Förderung
vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle
(Bafa). Hier gibt’s zudem
500 Euro Kesseltauschbonus und 50 Euro
Bonus für eine besonders energieeffiziente
Solarpumpe. Jetzt heißt es für Familie
Bauer rechnen, am besten zusammen mit
einem qualifizierten Energieberater.


Infografik: Wie funktioniert Solarthermie?

[contentImage source=“4340503″ desc=“Infografik: So funktioniert Solarthermie (Für eine größere Ansicht bitte klicken)“ title=“Infografik Solarthermie“ align=“links“ /]

Eine Solarthermieanlage besteht aus Kollektoren,
Speicher sowie einer Regeleinheit
mit Pumpe. Sonnenstrahlen erhitzen im Kollektor eine Flüssigkeit.
Diese gelangt in einen Pufferspeicher. Über einen Wärmetauscher
wird die
gesammelte Sonnenenergie
ans Brauchwasser abgegeben.
Kombi-Solaranlagen
erhitzen zusätzlich das Heizungswasser
und entlasten den Erdgaskessel
weiter. Geschirrspüler, Waschmaschine und Wäschetrockner lassen sich ans
Warmwasser anschließen. Die Pumpe hält den Wärmekreislauf in Schwung.


Sie wollen auf Solarthermie umsteigen? Unsere Checkliste hilft Ihnen dabei: Hier geht's lang.