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Neuheiten und Fördermittel für Energiespeicher

Als Lösung für die naturgemäßen Schwankungen bei Erneurbaren rücken Energiespeicher zunehmend in den Vordergrund – auch oder gerade für private Haushalte.

So groß die Vorteile erneuerbarer Energieträger gegenüber ihren fossilen Pendants auch sind, für die deutschen Stromnetze in ihrem derzeitigen Zustand ist ihre schwankende Einspeiseleistung durchaus eine Herausforderung. Verschiedene Formen der Energiespeicherung wie Pumpspeicherwerke helfen, Überschüsse dann nutzbar zu machen, wenn sie tatsächlich gebraucht werden.

Notwendige Energiespeicherung in Privathaushalten

Nun sind ausgediente Zechen und „Ringwallspeicher“ kaum eine geeignete Lösung für private Haushalte. Dabei können gerade Hausbesitzer über die immer effizienteren Photovoltaikanlagen zu einer Überproduktion an Energie beitragen.

[contentImage source=“5010505″ desc=“Photovoltaikanlagen profitieren von einem funktionierenden Energiemanagement“ title=““ align=“links“ /]

Deshalb bemüht sich die Förderinitiative Energiespeicher schon seit 2012 darum, deutsche Haushalte mit Speichersystemen auszustatten. In den vergangenen Jahren hat sich die Technologie rasant weiterentwickelt, immer mehr unterschiedliche Speicher stehen zur Verfügung. Entsprechend breit gefächert ist das Angebot an Energiespeicher- und Energiemanagementlösungen für Privathaushalte inzwischen.

Energie speichern und managen im eigenen Haus

Beim Thema Energiespeicherung ist die Energieeffizienz selbstverständlich ebenfalls das übergreifende Thema. Damit diese gewährleistet werden kann, gehört zu vielen Speicherprodukten ein Energiemanagementsystem. Das macht zwar grundsätzlich in allen Haushalten Sinn, insbesondere aber in solchen, die ihren Eigenbedarf an Energie über eine Photovoltaikanlage beziehen.

Ein integraler Bestandteil des Energiemanagements ist Smart Metering. Die intelligenten Stromzähler geben exakte Informationen über die verwendete Energie, der Stromverbrauch lässt sich minutengenau ablesen. Mit Hilfe der verschiedenen Energiemanagementsysteme können Stromkunden übermäßige Verbrauchsspitzen erkennen und die Photovoltaikanlage optimal ausnutzen.

[contentImage source=“5010504″ desc=“Smarte Stromzähler gehören zum heimischen Energiemanagement“ title=““ align=“rechts“ /]

Immer, wenn gerade besonders viel Strom produziert wird, könnten dann die Haushaltsgeräte in Betrieb genommen werden, die nicht zwingend zu festen Zeiten laufen müssen und gleichzeitig einen vergleichsweise hohen Verbrauch aufweisen – wie zum Beispiel die Waschmaschine. Dadurch geht nicht nur deutlich weniger der produzierten Energie verloren, es muss auch weniger Strom zugekauft werden. Die Verbindung mit einem Speichersystem verspricht in dieser Hinsicht sogar eine noch größere Unabhängigkeit. Wie bei fast allen Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz gilt also auch beim Energiemanagement das Argument der Kostenersparnis.

Innovationen bei Energiespeichern

Mit welchen Neuheiten die Verbraucher in Zukunft die selbst erzeugte Energie in optimaler Weise nutzen können, präsentierten die Hersteller im Juni auf zwei wichtigen Fachmessen: Zum einen die Intersolar Europe für die Solarwirtschaft und die ees Europe für Batterien und Energiespeichersysteme. Die Intersolar bietet seit inzwischen 25 Jahren Informationen und Produkte rund um die Themen Photovoltaik, Regenerative Wärme und Smart Renewable Energy; auf der ees geht es neben Speicherlösungen für erneuerbare Energien und deren Anwendungen in Haushalt und Gewerbe unter anderem auch um Elektromobilität, intelligente Systemintegration und natürlich Energiemanagement.

Im Rahmen der Messen werden jedes Jahr besonders innovative Lösungen prämiert. Die Riege der Gewinner des ees AWARD ist dabei international. Ausgezeichnet wurden dieses Jahr neben der Photovoltaik-Speicher-Kombination des schwedischen Unternehmens Ferroamp Elektronik AB die Lithium-Ionen-Batterien der koreanischen LG Chem Ltd. und der Hochvolt-Batteriewechselrichter der SMA Solar Technology AG aus Deutschland.

Ausschließlich für das Energiemanagement im Haus zu verwenden sind die Lösungen des belgischen Unternehmens Smappee. Gründer Stefan Grosjean arbeitete mit einer Vorgängerfirma bereits an Systemen für industrielle und kommerzielle Unternehmen, Behörden und Energieversorger, die Produkte seiner neuen Firma richten sich allerdings an Privatverbraucher. Auf der Intersolar zeigt Smappee in diesem Jahr einen Solar-Energiemonitor, mit dessen App-Oberflächen der gesamte Stromverbrauch im Haushalt überwacht werden kann. Damit ist es möglich, den Verbrauch einzelner Geräte in Echtzeit abzubilden und mit der aktuellen Stromproduktion einer Solar- oder Photovoltaikanlage in Einklang zu bringen.

Auch abseits der Fachmessen finden sich innovative Produkte. So ist etwa der Batteriespeicher VARTA element 9 seit April dieses Jahres erhältlich. Hierbei handelt es sich um Komplettsystem, das mit einem integrierten Wechselrichter und einem Batterie- und Energiemanagementsystem ausgestattet ist. Der Clou: Zumindest kurzzeitig kann der Speicher eine gewisse Zusatzleistung beim Entladen bereitstellen, um kurze Verbrauchsspitzen abzudecken. Wer in einen solchen Batteriespeicher investiere will, kann die neue KfW-Speicherförderung in Anspruch nehmen.

Förderung von Batteriespeichern

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau hat für die Förderung von Photovoltaik-Batteriespeichern ein Nachfolgeprogramm eingerichtet. Bis zum Ende des Jahres 2018 stellt die KfW 30 Millionen Euro bereit. Unter der Bezeichnung „Kredit 275 – Erneuerbare Energien-Speicher“ findet somit bereits ausgelaufenes Programm mit ähnlicher Zielsetzung seine Fortführung. Der Erfolg des Vorgängerprogramms lässt sich in Zahlen fassen und weckt durchaus Erwartungen für den Neustart: Mit einem Förderbudget von rund 60 Millionen Euro konnten etwa 19.000 Zusagen unterstützt und Investitionen mit einer Gesamthöhe von rund 450 Millionen Euro angestoßen werden.

Der „Kredit 275“ unterstützt zwei unterschiedliche Maßnahmen:

  • zum einen die Neuerrichtung einer PV-Anlage in Verbindung mit einem stationären Batteriespeichersystem;
  • zum anderen die nachträgliche Installation eines stationären Batteriespeichersystems, sofern es als Ergänzung zu einer PV-Anlage gedacht ist, die nach dem 31. Dezember 2012 in Betrieb genommen wurde.

Darüber hinaus müssen weitere Anforderungen erfüllt sein, um die Fördergelder zu erhalten:

  • Die installierte Leistung der PV-Anlage, mit der der Batteriespeicher verbunden wird, darf nicht über 30 kWp liegen, ansonsten ist das System nicht förderfähig.
  • Mehr als ein Batteriespeichersystem pro PV-Anlage wird nicht gefördert.
  • Die Förderung beschränkt sich auf die Bundesrepublik. Außerdem müssen die geförderten Batteriespeichersysteme mindestens für fünf Jahre betrieben werden.

Dazu gibt es einige „Richtlinien zur Förderung von stationären und dezentralen Batteriespeichersystemen zur Nutzung in Verbindung mit Photovoltaikanlagen“ zu beachten, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorschreibt:

  • Es besteht eine Verpflichtung zur Leistungsbegrenzung der PV-Anlage, die dauerhaft Gültigkeit besitzt (aber mindestens 20 Jahre). Das heißt: Die Obergrenze für die Leistungsabgabe an das Stromnetz beträgt 50 Prozent der installierten Leistung.
  • Die bei der Inbetriebnahme der Batteriespeichersysteme geltenden Anwendungsregeln und Netzanschlussrichtlinien sind einzuhalten.
  • Die Einhaltung geeigneter Normen für einen sicheren Betrieb von Batteriespeichersystem und Batterie ist zu gewährleisten, außerdem darf die Inbetriebnahme nur durch eine geeignete Fachkraft erfolgen – das muss auch nachgewiesen werden.

Weitere Richtlinien bestehen zu den verwendeten Wechselrichtern, den elektronischen Schnittstellen des Batteriemanagementsystems und der Zeitwertersatzgarantie.
Der einzige Nachteil dieser KfW-Förderung besteht darin, dass der „Kredit 275“ nicht mit anderen KfW-Programmen kombinierbar ist. Allerdings kann der Kreditbetrag auch so bei bis zu 100 Prozent der förderfähigen Nettoinvestitionskosten liegen.