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Smarte Reiseführer

Ob Peking oder Paris – beim Erkunden von Sehenswürdigkeiten helfen Reiseführer-Apps. Doch was können sie wirklich? Ein Tag mit fünf Travel-Apps in Prag.[contentImage source=“5001147″ desc=“(Foto: Fotolia / obelicks + marisa)“ title=““ align=“rechts“ /]

Prag? Hauptstadt von Tschechien,
bekannt für seine historische Altstadt
und gutes Bier. Damit ist
mein Wissen über die Metropole
schnell erschöpft. Höchste Zeit,
den Reiseführer herauszuholen
– oder nach dem Smartphone
zu greifen. Denn für meine Tour
durch Prag will ich mich von Reise-Apps führen lassen.

Virtueller Stadtführer

Zu Hause informiere ich mich zuerst
einmal mit dem digitalen
Bruder des legendären „Lonely
Planet“-Reiseführers. Der heißt
Tourist Eye und verrät mir, was
ich auf keinen Fall verpassen darf:
Karlsbrücke und Burgstadt Hradschin
sind unter den Top-Sehenswürdigkeiten.
Ein Klick und das
Ziel ist gespeichert. So kann ich
meinen persönlichen Rundgang
zusammenstellen – und downloaden.
Perfekt, falls mein Datenroaming
in der „goldenen Stadt“
versagt. Warum ich unter „Where
to Eat“ nur Burger und Pizzastücke
zu sehen bekomme, verstehe ich
nicht. Da waren wohl US-amerikanische
Gourmets am Werk. Auch
geschichtliche Fakten sind eher
spärlich gesät. Unter Karlsbrücke
steht nur „Kamil discovered this
place“. Aber dank der integrierten
Karte weiß ich immerhin, wo die
Brücke steht. Also ab in den Fernbus
und auf nach Prag!

Am Prager Busbahnhof angekommen,
öffne ich die Audioguide-App izi.travel und mache mit
ihr einen Spaziergang zur Karlsbrücke.
Der virtuelle Stadtführer
zum Download versorgt mich mit
massenweise
geschichtlichem
Wissen – auch skurrilem, wie der
Legende, dass die Karlsbrücke mit
jeder Menge Eiweiß gebaut wurde.
Ja, tatsächlich Eiweiß! Das
benutzten die Brückenbauer im
14. Jahrhundert, um den Zement
fester zu machen. Also lieferten
Städte aus ganz Böhmen Eier für
den Brückenbau. Schon ertappe
ich mich dabei, wie ich ungläubig
die Brücke betaste.

Das schönste Caféhaus

Was ich auch noch erfahre: Prag
gehört zu den meistbesuchten
Städten Europas. Wie wahr! Auf
der Karlsbrücke schiebt mich eine
Menschenmasse im Schneckentempo
voran.

Höchste Zeit für Nervennahrung!
Auf der Suche nach einem Mittag essen probiere ich mein Glück mit
Field Trip. Ich schalte das GPS in
meinem Smartphone an und die
App verrät mir, dass in der Nähe
das „Grand Café Orient“ ist. Auf
Yelp sehe ich, was andere über
das Café schreiben: „Kubistische
Einrichtung, eines der schönsten
historischen Caféhäuser der Welt,
faire Preise.“ Klingt gut! Und Yelp
kann noch mehr: Die Augmented
Reality-Funktion „Monocle“ zeigt
mir auf dem Smartphone-Kamerabild
die Öffnungszeiten, Entfernung,
Wegbeschreibung und Bewertungen
zu den umliegenden
Restaurants. So finde ich problemlos
ins Grand Café Orient.

Gestärkt von Palatschinken mit
Vanilleeis und heißen Himbeeren
geht es hinauf zum Hradschin.
Mit Wikitude sehe ich mehr als
mit meinen Augen. Halte ich mein
Handy waagerecht vor mich, ploppen
Gebäude, Hotels und Galerien
im Umkreis auf, auch das Hotel
„Loreta“. Genau das suche ich.
Einmal tippen, schon zeigt mir eine
Karte, wie ich zum Hotel komme.
User berichten von Zimmern mit
stilvollen, alten Möbeln. Im tatsächlich
wunderschönen Hotel angekommen,
verrät mir der Portier,
was ich in Prag auf keinen Fall verpassen
darf: das Prager Bier. Und
bringt mir zur Begrüßung ein frisch
gezapftes „Staropramen“. Alles
können Apps doch nicht ersetzen.


Intelligente
Reiseführer-Apps nutzen

Sie kennen die beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten,
finden die besten Hotels, coolsten Bars und leckersten
Restaurants. Apps sorgen dafür, dass sich Globetrotter
auf Reisen leichter zurechtfinden. Viele Apps kosten
weniger als ein Reiseführer – nämlich nichts, außer den
Kosten fürs Datenroaming. EU-weit liegt die Obergrenze
bei 24 Cent pro Megabyte Daten, eine Flatrate gibt
es ab rund 10 Euro im Monat. Ab 15. Juni 2017 werden
die Roaminggebühren innerhalb der EU ganz abgeschafft.
Wer weiter weg reist, sollte sich über die Kosten
für mobilen Datenempfang am Zielort informieren.