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Bioplastiktüten: unökologisch?

Bioplastiktüten gelten als umweltfreundliche Alternative zur klassischen Plastiktüte. Doch sie sind nicht unumstritten.

Seit Juli 2016 sind Plastiktüten in vielen Supermärkten und Läden kostenpflichtig. Infolgedessen werden Bioplastiktüten immer populärer. Sie bestehen aus Biokunststoffen und werden aus nachwachsenden Ressourcen hergestellt. Die Tüten sind multifunktional, denn nach dem Gebrauch können sie als Müllbeutel für Küchenabfälle verwendet werden und landen schließlich auf dem Kompost.

Experten sind sich uneinig

Das Umweltbundesamt zweifelt jedoch an der Umweltfreundlichkeit der Bioplastiktüten: „Über den gesamten Lebensweg schneiden Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen zurzeit gewöhnlich nicht besser ab als konventionelle Kunststoffe aus fossilen Rohstoffen“, erklärt Franziska Krüger vom Umweltbundesamt. Die günstigere Ökobilanz sei zwar nicht von der Hand zu weisen, Nachteile entstehen aber durch die Umweltbelastungen, beispielsweise durch die Feinstaubbelastung bei der Bewirtschaftung der Felder.

European Plastics, der Verband der Biokunststoff-Hersteller dementiert diesen Vorwurf. 2014 seien gerade einmal 0,01 Prozent aller Landwirtschaftsflächen für die Biokunststoffproduktion genutzt worden. Die potentiellen Auswirkungen seien dadurch zu vernachlässigen.

Tüten tatsächlich kompostierbar?

Laut einer europäischen Norm sind Bioplastiktüten dann kompostierbar, wenn nach einer dreimonatigen Kompostierung nicht mehr als zehn Prozent von der Originalmasse übrig ist. Das stellt die Kompostierwerke vor ein Problem, denn üblicherweise beträgt die Kompostierzeit lediglich vier bis sechs Wochen. In der Konsequenz sortieren Mitarbeiter alle Tüten händisch aus, um die Qualitätskriterien einzuhalten.