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Richtig dämmen – 50 % Kosten sparen

In den meisten Altbauten lässt der Wärmeschutz zu wünschen übrig. Die Folge: Rund um die Uhr laufen Heizkörper, allein um die immensen Wärmeverluste auszugleichen. Ein teurer Spaß!

Nichts spart so viel Energie, wie eine gute Wärmedämmung. In einem gut gedämmten Haus sparen die Bewohner mindestens 50 Prozent Heizenergie. Davor muss der Hausbesitzer allerdings erst einmal kräftig investieren. Ein Gebäude rundum zu dämmen, ist aufwändig: Bis zu 40.000 Euro kann die Modernisierung kosten.

[contentImage source=“4122119″ desc=“Bei der Konzeption der Dämmung helfen professionelle Energieberater“ title=“Tipps vom Energiebertaer“ align=“rechts“ /]

Tipps vom Energieberater einholen

Schlampig geplante und ausgeführte Dämmmaßnahmen können zu Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk führen. Um Bauschäden zu vermeiden, sollten sich Sanierer im Vorfeld beraten lassen. Hierbei unterstützt die KfW-Förderbank den Sanierer indem sie 50 Prozent des Beratungshonorars bezahlt (maximal 4.000 Euro).

Wärmebilder können Wärmebrücken im Haus aufdecken, jedoch nur, wenn Fachleute sie richtig anfertigen und interpretieren. Der Bundesverband für Angewandte Thermografie informiert Hausbesitzer über die Untersuchungsmethode mittels Wärmebildern und vermittelt seriöse Experten: www.vath.de

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Fassaden dämmen

Einen umfassenden Wärmeschutz für Fassaden leisten Wärmedämmverbundsysteme, deren Bestandteile aufeinander abgestimmt sind. So ein System setzt sich zusammen aus:

  • Dämmstoff (z.B. Holzfaserdämmplatten oder Lamellen aus Steinwolle)
  • Unterputz, dessen Gewebe für Stabilität sorgt (Armierungsschicht)
  • Außenputz

Der Dämmstoff wird entweder mit Klebemörtel an die Fassade geklebt oder mit Dübeln befestigt. Armierung und Außenputz schützen die Dämmschicht vor Wind und Wetter. Gleichzeitig sollten sie Wasserdampf von innen nach außen durchlassen. Um merklich Energie zu sparen, muss die Dämmschicht mindestens 15 cm dick sein.

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Der richtige Dämmstoff

Zwei Kriterienn entscheiden über die Güte eines Dämmstoffs:

  • Dämmwirkung (Wärmedurchlässigkeit)
  • Stabilität

Für den Außeneinsatz eignen sich nur sehr stabile Materialien wie Korkplatten oder Hartschaumplatten. Wer dagegen Dämmstoff im Inneren des Hauses verwendet, kann auch Rollen weichere Material Wählen. So zum Beispiel Mineralwolle: Ihre Dämmleistung beträgt 0,032 Watt/(mK). Das Wert zeigt, dass sie pro Meter nur 0,032 Watt Wärme entweichen lässt. Zum Vergleich: Reine Ziegelmauern besitzen eine Wärmeleitfähigkeit von 0,5 bis 1,4 Watt/(mK).

Die gängigen Styropor-Platten (Polystyrol-Hartschaumplatten), hergestellt aus Erdöl und chemischen Treibmitteln, sind billig und einfach zu montieren. Besser sind jedoch Naturmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz, Hanf, Kork, Flachs). Sie sind atmungsaktiver und sorgen deshalb für ein besseres Wohnklima. Hinzu kommt, dass sie weniger anfällig für Schmutz und Algen sind. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (Projektträger des Bundesministeriums für Verbraucherschutz) informiert über ökologisches Dämmmaterial: www.naturdaemmstoffe.info

Brandgefährlicher Kunststoff?

Styropor ist wegen erhöhter Brandgefahr ins Gerede gekommen. Ein Test im NDR-Fernsehen zeigte: Das Material ist leichter zu entflammen, als es nach den Zulassungsbestimmungen sein dürfte. Das Deutsche Institut für Bautechnik erklärte den Dämmstoff zwar für sicher – allerdings ist zu bedenken, dass die Tests an diesem Institut von den Herstellern finanziert werden.

Wer Polystyrol-Platten an den Fassaden verwendet, sollte auf jeden Fall Brandsperren aus „nicht entflammbarem“ Material wie z.B. Steinwolle über den Fenstern einbauen, wie es für Gebäude ab sieben Metern Höhe ohnehin vorgeschrieben ist. Ein Tipp von der Stiftung Warentest: Auf der sicheren (aber auch teureren) Seite ist man mit einem Wärmedämmverbundsystem auf Basis von Steinwolle.

Dachboden: Wenig Aufwand, große Wirkung

Zwischendecken wie Kellerdecken oder die oberste Geschossdecke können handwerklich begabte Hausbesitzer auch selbst dämmen. Das Material für den Dachboden kostet höchstens 2.000 Euro. Der Spareffekt bei den Heizkosten (Einfamilienhaus mit Öl-Zentralheizung) beträgt etwa 650 Euro im Jahr. Nach drei Jahren ist die Haushaltskasse im Plus. Wer den Dachboden nicht betreten will, kann sich feste Platten sparen und einfach Matten auf dem Boden (aus Steinwolle, Hanf, Mineralwolle) verlegen. Die Alternative sind Dämmstoffplatten mit aufgeklebten Spanplatten, die begehbar sind.

[contentImage source=“4122207″ desc=““ title=“Innen dämmen“ align=“links“ /]

Die Notlösung: Innen dämmen

Innendämmung beengt den Wohnraum und ist längst nicht so effektiv wie eine Dämmung an der Außenwand. Doch wenn eine Fassade unter Denkmalschutz steht, bleibt nur diese Notlösung. Dafür wird auf dem Innenputz eine Holzlattenkonstruktion angebracht. Auf ihr lassen sich Dämmmatten leicht befestigen. Auf der Raumseite muss die Konstruktion unbedingt lückenlos mit einer Dampfsperrfolie bedeckt sein, um den Dämmstoff vor Feuchtigkeit aus der Raumluft zu schützen. Sonst droht Schimmel.

Im Altbau sind Heizkörper oft in Nischen unter dem Fenster untergebracht. Dort ist die Außenwand dünner. Hier geht beim Heizen viel Energie verloren. Um Wände innen hinter dem Heizkörper zu dämmen, eignen sich am besten neue, sehr dünne Vakuum-Isolations-Paneelen. Nicht ganz so effektiv, aber billiger: Dämmmatten, die auf der Raumseite mit Aluminiumfolie beschichtet sind und zusätzlich Wärme nach innen reflektieren.

Fördermittel

Die Energiepreise steigen kontinuierlich, die Zinsen sind niedrig und der Staat lockt mit Fördermitteln zum Energiesparen. Warum also nicht jetzt die Klimabilanz des Eigenheims verbessern? Das Dämmen von Fassaden, Dach und Keller unterstützt die KfW-Förderbank mit zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen. Für einzelne Maßnahmen bekommt der Hausbesitzer zwar weniger Geld als für eine Rundum-Modernisierung des Hauses, aber immerhin spendiert die KfW einen Zuschuss von 7,5 Prozent der Kosten (maximal 3.750 Euro), wenn eine Fachfirma die Dämmarbeiten durchführt.