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Idealer Zeitpunkt für Thermografien

Experten empfehlen: Wärmebilder lohnen sich besonders im Winter. Außerdem: Unsere Checkliste mit dem 1×1 der Thermografie.

Der Bundesverband Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker (GIH) empfiehlt, Wärmebildaufnahmen an Gebäuden im Winter anfertigen zu lassen. Besonders empfehlenswert sei es, Wärmebildaufnahmen dann anzufertigen, wenn es im Haus mindestens 15 Grad wärmer als im Freien ist und geheizt wird. Farbliche Abstufungen sind unter diesen klimatischen Voraussetzungen besser zu erkennen.

„Als Motivation für eine Sanierung und zur Qualitätssicherung lohnt sich die Technik auf jeden Fall, rät auch Petra Hegen vom Landesprogramm Zukunft Altbau des Umweltministeriums Baden-Württemberg. „Die Aufnahmen sollten aber nur in der kalten Jahreszeit gemacht werden, möglichst morgens bei unter fünf Grad Celsius, und von einem Fachmann.“ Am besten sei eine Kombination aus Außen- und Innenthermografie. Einen detaillierten Sanierungsplan und eine Beratung durch einen Fachmann ersetze die Thermografie aber nicht, so Hegen.

Wärmeverluste von blau bis rot

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Auf Thermografiebildern werden unterschiedlich hohe Wärmeverluste an Fassade und Fenstern in Farben dargestellt. Bei Außenaufnahmen steht rot für hohe Wärmeverluste und einen energetischen Sanierungsbedarf, grün und blau zeigen eine gute Dämmung. Bei Innenaufnahmen gilt: Je dunkler die Farbe, desto kälter und sanierungsbedürftiger ist das Bauteil.

Thermografiekameras stellen die für Menschen unsichtbare Wärmestrahlung bildlich dar, indem sie die Infrarotstrahlen mit Hilfe von Spezialsensoren in Farbbilder umwandeln. „So kann die Temperaturverteilung auf Flächen und Gegenständen recht präzise anschaulich gemacht werden“, sagt Dieter Bindel vom GIH. Dieter Bindel empfiehlt außerdem eine Kombination von Außen- und Innenthermographie: Während Aufnahmen der Gebäudehülle von außen eine erste Orientierung für Schwachpunkte in der Isolierung geben, zeigt die Innenaufnahme eher bauphysikalische Mängel auf.

Dem eigenen Auge vertrauen

Ein Außenthermografiefoto „light“ kann übrigens jeder „schießen“: Ein Blick aufs Dach bei Kälte und Schnee zeigt, wie gut das Dach gedämmt ist. Liegt auch dann Schnee auf den Ziegeln, wenn das in der Nachbarschaft nicht der Fall ist, ist das Dach ausreichend gedämmt.

Schmilzt der Schnee recht rasch oder nur an bestimmten Stellen, ist das Dach nur mangelhaft vor Wärmeverlust geschützt. Typische Schwachstellen sind die Trennwände von Reihenhäusern aber auch Sanitärentlüftungen oder Antennenmasten. Auch rund um Dachflächenfenster zeigen sich oft Schwachstellen.

Checkliste: Das 1×1 der Thermografie

  • Thermografiebilder sind Fotos, die die Wärmeverluste von Fassade und Fenstern farblich darstellen.
  • Die Bilder zeigen den energetischen Sanierungsbedarf der Gebäudehülle und können zur Überprüfung von Sanierungsarbeiten genutzt werden.
  • Die Außentemperatur muss unter fünf Grad Celsius liegen – mindestens 15 Grad Temperaturdifferenz zwischen dem Hausinneren und außen.
  • Thermografiefotos sollten nur durch qualifizierte Personen durchgeführt werden.
  • Außenaufnahmen geben eine erste Einschätzung, Innenaufnahmen zeigen bauphysikalische Schwachstellen im Detail.
  • Einen detaillierten Sanierungsplan und eine Energieberatung ersetzt die Thermografie nicht.