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Natürlich wirds warm!

Wer sein Haus dämmen will, muss nicht zu Hartschaumplatten und Mineralfasern greifen. Mit natürlichen Dämmstoffen wie Holz und Kork dämmen Sie ökologisch.

Kork an der Wand? Gras an der Decke? Schon seit Jahrhunderten verarbeiten Menschen diese Materialien in ihren Häusern. Solche natürlichen Dämmstoffe sind
auch heute noch eine echte Alternative zu Steinwolle und Styropor. In der Dämmqualität stehen die ökologischen Dämmstoffe herkömmlichen Materialien in nichts nach, bei den Kosten müssen sich Hausbesitzer allerdings auf einige Euro mehr einstellen. Doch dafür sorgen die Naturprodukte für ein gesundes Wohnklima und sind in der Herstellung
wie auch später bei einer Entsorgung umweltverträglich.

Holz aus der Region

Holzfaserdämmplatten eignen sich zur Innen- und Außendämmung. Sie bestehen aus Restholz, meist von heimischen Nadelbäumen, das zu Fasern gerieben und gepresst wird. Als Schutz gegen Fäulnis und Entflammbarkeit wird Ammoniumsulfat zugesetzt. Holzfaserplatten halten hervorragend Lärm ab und wirken feuchtigkeitsregulierend. er Preis dafür ist allerdings relativ hoch.

Kork: Algarve im Haus

Korkplatten sind ein gefragtes Mittel zur natürlichen Dämmung aus Korkeiche, die vor allem in Portugal wächst. Deren Rinde wird geschrotet und mit Wasserdampf behandelt. Das Material findet bei der Außen- und Innendämmung Verwendung. Wegen der darin gespeicherten Luft ist Kork nicht nur wärme-, sondern auch schalldämmend. Es gilt außerdem als belastbar und schädlingsresistent. Kork entwickelt jedoch einen Eigengeruch, was bei einer Innendämmung zu berücksichtigen ist. Der Preis liegt verglichen mit anderen Dämmstoffen im mittleren Bereich.

Zeitung an der Wand

Sehr beliebt bei Bauherren, die eine natürliche Dämmung bevorzugen, ist Zellulose. Großer Vorteil: Sie ist nicht teurer als konventionelle Dämmmaterialien. Zellulose wird aus Altpapier hergestellt und ist in Plattenform sowie als loses Material erhältlich. Nach dem Zusatz von Borsalzen erreichen Zellulosedämmstoffe die Brandklasse B2 (normalentflammbar), einige neue Produkte sogar Brandklasse B1 (schwerentflammbar).

Von der grünen Weide

[contentImage source=“5080772″ desc=“Zellulosefasern und Wiesengras werden als Dämmung in die Hohlräume von Dach und Wänden eingeblasen.“ title=““ align=“rechts“ /]

Wiesengras fristet als natürlicher Dämmstoff noch ein Nischendasein. Dabei hat es vergleichbar gute Dämmeigenschaften wie etwa Glas- oder Stein wolle, Schall schluckt es sogar noch besser. Silierung macht den grünen Rohstoff haltbar, aus Brandschutzgründen ist Borsalz zugesetzt. Die Fasern werden mit einem Gebläse lose in die Hohlräume von Dach und Wänden verteilt. Dadurch erreicht das Material auch schwer zugängliche Stellen. Die Eigenschaft von Gras, Feuchtigkeit zu regulieren, bleibt nach der Verarbeitung
erhalten und sorgt für ein gesundes Raumklima.

Unbeliebt bei Ungeziefer

Auch die Stängel der schnell wachsenden Hanfpflanze werden zu Dämmplatten verarbeitet. Der organische Dämmstoff überzeugt mit einigen Pluspunkten: Hanf reguliert Feuchtigkeit, dämpft Schall, ist hautverträglich und muss nicht gegen Ungeziefer behandelt werden, da er von Natur aus resistent ist. Nachteil: Da Hanfplatten die Wärme nicht
so gut im Haus halten wie andere Stoffe, ist eine dickere Dämmschicht nötig.

Schimmel verhindern

Beim ökologischen Dämmen gilt das Gleiche wie bei der Dämmung mit herkömmlichen Materialien: Alle Maßnahmen sind fachgerecht auszuführen. Wird alles abgedichtet und nicht für eine kontrollierte Lüftung gesorgt, droht Schimmel. Zudem sollte der Handwerker gut gewählt sein, nicht alle Firmen haben Übung mit Naturdämmstoffen. Wer das beachtet, kann sich über mehr Behaglichkeit und weniger Heizkosten freuen.


Thermografie: So spüren Sie Wärmelecks auf

Haben Sie das Gefühl, dass Ihrem Haus Heizwärme verloren geht und eine Dämmung dringend notwendig ist? Eine Thermografie entlarvt die energetischen Schwachstellen Ihres Hauses. Dazu wird das Gebäude mit einer Wärmebildkamera aufgenommen. Die Bilder machen für das bloße Auge nicht erkennbare Wärmebrücken sichtbar. Dazu gehören neben Außen- auch Innenaufnahmen. Erst gemeinsam zeigen sie versteckte Mängel. Beste Zeit für Wärmebilder ist der Herbst oder Winter, da eine möglichst große Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur nötig ist, um den Wärmeaustritt zu zeigen.