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Ins Heizungs-Röhrchen geschaut

Sie gelten als veraltet und ungenau: Verdunsterröhrchen am
Heizkörper sind auf dem Rückzug, aber noch weit verbreitet.
Auch ihre elektronischen Nachfolger haben Tücken.

Dieses Mal wollte Ina Meister
ganz genau aufpassen und blieb
dem Ableser bei seiner Tour durch
ihre Wohnung auf den Fersen. Als
der Mann im blauen Kittel für das
Verdunsterröhrchen in der Küche
drei Striche notierte, sah sie ihren
Verdacht bestätigt: Hier hatte
sie den Heizkörper nie angestellt,
trotzdem zeigte das Röhrchen einen
Verbrauch an. Das darf doch
nicht wahr sein! Doch, es darf.

Heizkostenverteiler, wie die Röhrchen
in der Fachsprache heißen,
messen nicht die absolute Wärmemenge
die verbraucht wird.
Sie messen – und das gilt genauso
für die elektronischen Modelle –
lediglich den rechnerischen Anteil
des jeweiligen Heizkörpers am Gesamtverbrauch. Bei den unter
Verdacht geratenen Röhrchen
verdunstet die Flüssigkeit auch
bei Wärme aus anderen Quellen
wie dem Backofen oder bei Sonneneinstrahlung.
Da das kaum ins
Gewicht fällt und in den meisten
Wohnungen ähnlich ist – in einer
wärmt ein Kaminofen,
in der
anderen der Trockner im Bad –,
gleichen sich die Unterschiede bei
der Heizkostenverteilung meist
wieder aus.

Fernablese per Funk

Viele Wohnungen – im Neubau
ohnehin – werden heute mit batteriebetriebenen
elektronischen
Funkheizkostenverteilern ausgerüstet.
Auch sie messen nicht den tatsächlichen, sondern den
relativen Verbrauch und sind den
gleichen Einflüssen ausgesetzt
wie Verdunsterröhrchen. Obwohl
genauer, sind auch sie kein Garant
für eine korrekte Ablesung
und Kostenverteilung. Zumal
kein Mieter mehr mitbekommt,
wann die Daten per Funk von
dem Ableseunternehmen
abgerufen
werden. Eine genaue Kontrolle
der Heizkostenabrechnung
ist
deshalb umso
wichtiger.

Vermeiden sollte man, die
Heizkostenverteiler
– ob Röhrchen
oder elektronischer Funkmesser
– zu Falschmeldungen zu verleiten.
Ein Wärmestau im Umfeld
des Messgeräts durch Gardinen
oder eng stehende Möbel, im Bad
durch das darübergelegte Handtuch,
lässt die Geräte mehr messen
als verbraucht wird. Den Nachbarn
freut’s, sein Heizkostenanteil
nimmt rechnerisch ab. Die eigene
Abrechnung wird umso teurer.

Aufgepasst beim
Ablesen

  • Notieren Sie sich vor dem Ablesetermin
    selbst die Werte
    an den einzelnen Heizkörpern
    mit der jeweiligen Nummer
    des Messgeräts.
  • Lassen Sie sich vom Ableser
    die notierten Werte schriftlich
    bestätigen.
  • Bei Funkablesung: Lassen
    Sie sich von der Ablesefirma
    einen Beleg über die abgelesenen
    Daten ausstellen.
  • Bei Verdunsterröhrchen: Abzulesen
    ist auf Augenhöhe.
    Ablesepunkt ist der untere
    Punkt der konkav geformten
    Oberfläche der Flüssigkeit.