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Plasma oder LCD: TV-Genuss, gestochen scharf

Welcher Fernseher bringt das beste Bild, welcher spart am meisten Energie? Wir haben unterschiedliche TV-Geräte unter die Lupe genommen.

Ihr alter Röhrenfernseher pfeift aus dem letzten Loch? Dann wird es jetzt höchste Zeit, sich ein HD-Gerät („High Definition“) zuzulegen. Flachbildfernseher haben inzwischen ihre Kinderkrankheiten abgelegt und sind, was Bildqualität und Energieeffizienz betrifft, der Standard in der Fernsehtechnologie.

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Was der Käufer wissen sollte: Obwohl Flachbildschirme effizienter arbeiten als alte Röhrengeräte, können hohe Auflösung und große Bildflächen auch hohe Betriebskosten verursachen. Die Unterschiede sind groß: Je nach Technik, Gerätetyp und Bildschirmgröße zieht ein Fernseher zwischen 40 und 400 Watt. Wer täglich einige Stunden fernsieht, muss bei einem Full-HD-Plasmafernseher mit 400 Watt mit rund 150 Euro Stromkosten im Jahr rechnen.

Plasmafernseher: Größe kostet doppelt

Plasmafernseher finden Sie erst ab einer Bildschirmdiagonale von mindestens 94 Zentimetern. Bei ihnen erzeugen Phosphorfarbstoffe das Bild. Diese Technik ist nicht nur teuer und energieintensiv, sie führt auch zu Nachteilen bei der Bilddarstellung: Lichtreflexionen im Glas, geringe Helligkeit vor allem bei Tageslicht und leicht ruckelnde Bilder bei schnellen Bewegungen. Die Darstellung bewegter Bilder lässt bei allen Plasmamodellen zu wünschen übrig, so das Fazit der Stiftung Warentest im Mai diesen Jahres.

Plasmafernseher sind also nicht gerade ein Geheimtipp für schnelle Filmsequenzen. Überzeugen kann die Plasmatechnik dafür mit hoher Farbtreue und gutem Kontrast. Außerdem bleibt der Kontrast im Gegensatz zu LCD-Fernsehern aus jedem Blickwinkel gleich gut.

LCD: Hell und sparsam

LCD-Bildschirme („liquid crystal display“) punkten mit großer Helligkeit und klarem Bild ohne Reflexionen. Dafür nehmen bei vielen LCD-Fernsehern Kontrast und Helligkeit ab, wenn der Betrachter von der Seite auf den Bildschirm schaut. Wer am Rand sitzt, auf den wirkt das Bild dann flau.

Anfangs lieferten Leuchtstofflampen das Hintergrundlicht für diese Fernseher. Inzwischen haben energieeffizientere Leuchtdioden (LED) die Leuchtstofflampen abgelöst. Auf diese Weise konnten die Hersteller den Energieverbrauch der LCD-Geräte in den letzten Jahren durchschnittlich um die Hälfte senken.

Dennoch gibt es auch bei LCD-Geräten immer noch erhebliche Unterschiede im Verbrauch. Ein weniger effizienter LCD-Fernseher „schluckt“ zwischen 80 und 140 Watt im Betrieb und bis zu 0,5 Watt im Standby-Modus. Dagegen benötigt ein sehr effizientes Gerät 40 bis 70 Watt im Betrieb und nur 0,1 Watt im Standby. Außerdem sollten Sie beim Kauf darauf achten, dass das Gerät eine „Auto-Off“-Funktion hat, die den Fernseher nach einer voreingestellten Zeit im Standby-Betrieb automatisch ganz vom Stromnetz trennt.

Energieeffizienzlabel für Fernseher

Seit dem 30.11.2011 tragen Fernseher ein EU-Energielabel, das sie in Energieeffizienzklassen einteilt: von A (grüner Balken = effizient) bis G (roter Balken = ineffizient). Diese Norm ist bei Fernsehgeräten allerdings nicht so aussagekräftig wie bei anderen Elektrogeräten. Ihr Stromverbrauch schwankt mit der Einstellung von Helligkeit, Schärfe und Kontrast: bei Plasmafernsehern stark, bei LCD-Fernsehern wenig.

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Beim aktuellen Energielabel – so der Einwand von Stiftung Warentest – wird mit sehr dunklen Filmsequenzen geprüft, was die Verbrauchswerte senkt. Je dunkler die darzustellenden Inhalte, desto weniger Strom verbrauchen Plasmafernseher. Das entspricht aber bei kaum einer Sendung der optimalen Helligkeitseinstellung: Der tatsächliche Stromverbrauch liegt daher über dem Label-Messwert.

Tipps für Film-Fans

Wer jetzt zuschlagen möchte, der findet bei der Stiftung Warentest Empfehlungen für gute Flachbildfernseher, mit denen er seinen neuen Blu-ray Film so richtig genießen kann. Zum einen, weil die Geräte Bewegungen flüssig wiedergeben, was bei weitem nicht alle schaffen. Zum anderen, weil ihr großer Blickwinkel bei Video-Abenden mit Freunden zum Vergnügen macht. Denn es gibt auch LCD-Fernseher, bei denen sich der Zuschauer von der Seite über scharfe Schauspieler erfreuem kann.

Noch mehr Spaß macht der hochauflösende Filmgenuss natürlich im Kino mit Popcorn und Cola. Da ist es nicht nur was für Augen, sondern auch für die Ohren – was den Nachbarn und der Stromzähler zu Hause schont.