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Kühlen mit Magnettechnik

Ein neuartiger Kühlschrank soll ohne klimaschädliche Kühlmittel auskommen und noch dazu 40 Prozent weniger Energie als die bisher sparsamsten Modelle verbrauchen.

In herkömmlichen Kühlschränken zirkulieren Kühlmittel, die im ständigen Kreislauf von Verdampfen und Kondensieren die Wärme vom Geräteinneren nach Außen befördern. Der energiesparende Kühlschrank der britischen Firma „Camfridge“ kühlt dagegen mit einem Magnet-Aggregat. Die Entwickler machen sich dabei den „magnetokalorischen Effekt“ zunutze, den der deutsche Physiker Emil Warburg bereits 1880 nachwies: Demnach erwärmen sich bestimmte Materialien in einem starken Magnetfeld. Verlassen sie dieses, kühlen sie wieder ab.

Wissenschaftler der Universität Cambridge fanden eine Legierung aus Kobalt, Mangan, Silizium und Germanium, die diesen Effekt effizient und preisgünstig herbeiführt. Die Legierung wird auf eine Scheibe aufgetragen, die sich durch das Feld eines Dauermagneten dreht. Darin erwärmt sie sich und gibt Wärme an die Umgebungsluft ab. Sobald sie den Magneten verlässt, entzieht sie dem vorbeifließenden Kühlmittel Wärme und kühlt es ab.

Neue Technik für Kühlschränke ab Mitte 2012 erhältlich

Der neuartige Kühlschrank soll unter dem Namen „Camfridge“ in Zusammenarbeit mit dem US-Elektrogerätehersteller Whirlpool gebaut werden und Mitte 2012 zu kaufen sein. Mit seiner Magnettechnik kommt er ohne brummenden Kompressor und die üblichen Kühlmittel aus. Diese enthalten oft fluorierte Kohlenwasserstoffe, die das Klima der Erde weitaus mehr schädigen als das bekannteste Klimagas Kohlendioxid (CO2). Im Magnetkühlschrank fließt als Kühlflüssigkeit Leitungswasser.

Trotz einer Kühlleistung von einigen hundert Watt soll das Gerät rund 40 Prozent weniger Strom als die bisher besten Kühlschränke der Energieeffizienzklasse A+++ verbrauchen.