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Das energieeffiziente Passivhaus

Was Sie bei der Bauplanung beachten sollten und welche finanziellen Zuschüsse es gibt.

Das passive Haus unterscheidet sich in seiner Architektur nicht von anderen Häusern. Anders macht das Passivhaus vor allem seine energieeffiziente Bauweise und Ausstattung. Wie sie auszusehen, hat regelt der Gesetzgeber. Im Rahmen der Energiesparverordnung hat die Bundesregierung für die Energieeffizienz von Neubauten ab dem ersten Januar 2016 Neuerungen festgelegt. Der Bauplan eines Passivhauses richtet sich nach diesen Vorgaben und ist staatlich gefördert. Wobei das Wort Passivhaus kein geschützter Begriff ist, sondern eher ein vordefinierter energieeffizienter Verbrauchsstandard.

Planung eines „passiven“ Hauses

Das Passivhaus ist als Erweiterung des Niedrigenergiehauses zu sehen, denn es verbraucht im Vergleich circa 75 Prozent weniger Energie. Diese energieeffiziente Bauweise ist laut der Verbraucherzentrale, europaweit in 37.000 Wohnungen zu finden.

Das erste Passivhaus wurde im Jahr 1991 in Darmstadt gebaut.
Das Passivhaus vereinbart Umweltschutz, Wohnkomfort und Energieeffizienz. Viele Bauunternehmen und Hersteller von Fertighäusern haben das Konzept des Passivhauses bereits in ihr Angebot mit aufgenommen und beraten angehende Bauherren bei der Planung. Denn beim Bau braucht es jede Menge Hintergrundwissen: die Bauweise beinhaltet verschiedene Einbauten, die charakteristisch sind und die Häuser erst energieeffizient machen.

Erzeugung und Speicherung von Wärme in einem Passivhaus

Das Passivhaus zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es ohne jegliche Art von Heizsystemen auskommt. Die Wärmeerzeugung wird vor allem durch die im Haus lebenden Personen, elektronische Geräte und natürliche Wärmequellen, wie die Sonne, geregelt. Die benötigte Restwärme deckt ein System zur Wärmerückgewinnung ab. Das passiert über spezielle Lüftungssysteme, die Heizkosten sparen. Der Heizwärmebedarf des Passivhauses ist auf 15 Kilowattstunden je Quadratmeter Wohnfläche und der jährliche Primärenergiebedarf – einschließlich Warmwasser und Haushaltsstrom – auf circa 120 Kilowattstunden je Quadratmeter begrenzt.

Das Lüftungssystem: Energieeffiziente Regelung der Raumtemperatur

In Passivhäusern werden zur Erhaltung einer energieeffizienten und angenehmen Belüftung und Beheizung der Räume, spezielle Lüftungssysteme genutzt. Darüber hinaus sorgen die luftdichte Außenhülle des Hauses, eine besonders gute Wärmedämmung, eine spezielle Wärme-Schutz-Verglasung und das System für Wärmerückgewinnung dafür, dass die Wärme nicht entweichen kann. Damit die Wärme erhalten bleibt, erfolgt die Durchlüftung über eine so genannte Komfortlüftung. Stoßlüften sollte zur Winterzeit vermieden werden, denn die hauseigene Lüftung des Passivhauses sorgt meist für genügend Wärme- und Frischluftzufuhr. Das energieeffiziente System versorgt die Räumlichkeiten mit einer guten und allergikerfreundlichen Luft. Und die funktioniert so: Ein Ventilator befördert die Außenluft in ein Lüftungsgerät. Dieses führt die Luft durch einen Wärmetauscher. Eine Lüftungsanlage gibt die erwärmte Frischluft aus der Lüftungsanlage in die einzelnen Räume ab. Danach pustet es die verbrauchte Raumluft wieder durch das Lüftungssystem nach draußen.

Systeme zur Erzeugung von Warmwasser

Neben der Wärme, die in dem Passivhaus durch die Bewohner oder das Lüftungssystem erzeugt wird, braucht das Haus zur Aufbereitung von Warmwasser eine weitere Wärmequelle. Hier bieten sich Wärmepumpen, Gasbrennwertgeräte oder Pelletkessel an, die natürliche Ressourcen zum Heizen nutzen. Sie sind kombinierbar mit einer weiteren Anlage, die für die zusätzliche Wärme sorgt – der thermischen Solaranlage.

Solarthermie – Nutzung der Sonnenenergie

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Mit Hilfe einer Solaranlage kann sich das Passivhaus die Wärme der Sonneneinstrahlung zu Nutze machen. Die Solaranlage, die sich auf dem Dach befindet, nimmt die Energie der Sonnenstrahlen auf und wandeln sie mithilfe eines Kollektors in Wärme um. Diese gelangt in einen Solarkreislauf, der aus mehreren Kollektoren (Rohren) besteht. Überschüssige Wärme wird in einen Solarspeicher transportiert. So kann auch bei geringer oder keiner Sonneneinstrahlung noch auf die umgewandelte Energie der Sonneneinstrahlung zurückgegriffen werden. Und die Solaranlage gibt nur sehr wenig der aufgebrachten Wärme wieder ab, da sie direkt im Solarkreislaufes verteilt wird.
Die Solarsysteme sollten man vergleichen und auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Denn sie können unterschiedliche Speicherkapazitäten und eher hohe oder niedrige Wärmeverluste haben.

Energieeffiziente Dämmung: Temperaturausgleich im Winter und Sommer

Damit die erzeugte Wärme im Haus bleibt, ist dieses mit einer speziellen Dämmung und Verglasung versehen. Die Dämmung schützt die Räume vor Witterungseinflüssen und vermeidet, dass sich Feuchtigkeit bildet. Wie die Dämmung in Zusammenarbeit mit der speziellen Raumdurchlüftung für eine gesunde Raumluft sorgt und die Schimmelbildung vermeidet, ist auf creoven.de beschrieben.

Die Dämmung sorgt zum einen für höhere Temperaturen der Innenoberfläche im Winter und zum anderen für niedrigere Temperaturen im Sommer. Um eine gute Isolierung zu gewährleisten, sind Wände, Dach und Kellerräume zu dämmen. Die Dämmstoffe können eine unterschiedliche Dicke aufweisen – meist zwischen 25 und 40 Zentimetern. Umso dünner ein Dämmstoff ist, desto geringer ist die Wärmeabgabe nach außen.

Die Dämmungen gibt es in unterschiedlichen Materialien. Welche Dämmungsart genutzt wird, hängt auch von der Fassade des Hauses ab. Bei Konstruktionen, die nur eine kleine Einbaufläche bieten, empfehlen sich so genannte Vakuumisolationspaneele. Diese können nicht nur an den Wänden, sondern auch in den Fußböden oder die Ausstattung der Außenbereiche, wie Balkone oder Terrassen, mit eingebunden werden.

Ein weiteres Dämmmaterial ist Schaumglasschotter. Dieses besteht zum größten Teil aus recyceltem Glas. Es hat thermische Eigenschaften und kann an der Fassade sowie als Dämmung für das Dach dienen. Schaumglasschotter ist frostunempfindlich und kann aufgrund seiner Festigkeit die Stabilität des Unterbaus verbessern.

Die Fensterverglasung: Dreifach hält besser warm

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Neben der richtigen Dämmung gehört auch die ausreichende Fensterverglasung zur Ausstattung eines energieeffizienten Passivhauses.

Die Zweifach-Verglasung hat um das Jahr 1995 bereits den Standard für besonders wärmespeichernde Fenstergläser erhöht. Im Scheibenzwischenraum sind hauchdünne Metallschichten eingebaut, die die Wärmestrahlung zwischen den Scheiben reduzieren. Außerdem ist das Füllgas, das zuvor aus Luft bestand, durch verschiedene stark wärmeleitende Edelgase ersetzt worden. Zum Standard der Passivhäuser zählen zurzeit bereits dreifach verglaste Fenstersysteme. Dabei werden zwei Scheibenzwischenräume mit den dünnen Metalllagen und Edelgasfüllungen ausgestattet.

Um eine noch bessere Wärmeisolierung an den Fenstern des Passivhauses zu erreichen, können diese zusätzlich zu der Dreifachverglasung mit einer speziellen Fensterdämmung versehen werden. Immer mehr Hersteller bieten die speziellen „Passivhausfenster“ an.

Anforderungen an die Energieeffizienz von Neubauten ab 2016: Finanzielle staatliche Förderung

[contentImage source=“4839608″ desc=“Die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau fördert verschiedene bauliche Maßnahmen, die die Anforderungen an ein energieeffizientes Haus erfüllen. Dazu zählen unter anderem zusätzliche Wärmesysteme, wie eine Wärmepumpe.“ title=““ align=“rechts“ /]

Die neuen Vorschriften für eine energieeffiziente Bauweise eines Passivhauses sollten Bauherren genau beachten. Denn der gesamte Energiebedarf eines Neubaus darf 25 Prozent nicht überschreiten und die Anforderungen an den Wärmeschutz steigen um 20 Prozent. Die energieeffizienten Baumaßnahmen gehen auch mit zusätzlichen Kosten einher, für die finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Die 1948 gegründete staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), unterstützt die energieeffizientes Bauen. Der gesamte Förderungsbetrag verdoppelt sich ab dem ersten April 2016 – von 50.000 auf 100.000. Wie der Kredit beantragt werden kann – von der Vorabplanung mit einem Energieberater bis hin zu den Möglichkeiten, weiterer Förderprodukte und die Baudurchführung – finden sich bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau.

Förderberechtigt sind unter anderem Menschen, die selber den Neubau einer energieeffizienten Immobilie planen oder solche, die eine durch Fremdpersonen geplante Immobilie beziehen Finanziell bezuschusst werden zum Beispiel die Dämmung der Außenwände, des Daches oder des Kellers, eine spezielle Dreifachverglasung oder die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Sowie die entstandenen Kosten durch einen Energieberater.

Zusammenfassung: Vorteile des Passivhauses

Durch die Durchlüftung der Räume beträgt die durchschnittliche Temperatur in einem Passivhaus zwischen 19 und 22 Grad. Die Luft hat eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Durch die Dämmung des Passivhauses werden im Winter Heizkosten gespart und im Sommer die Energie für eine Klimaanlage. Zudem sinken die Heizkosten.

Und den Anschaffungskosten für das spezielle Lüftungssystem, den zusätzlichen Warmwasseraufbereiter und die Dämmung der Wände und Fenster, stehen die eingesparten Kosten für die Heizungsanlage und die niedrigeren Kosten für Warmwasser und Wärme gegenüber. Zudem werden die einzelnen Energieeffizienzmaßnahmen vom Staat mit finanziellen Zuschüssen bezuschusst.

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