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Den Arbeitsplatz ins rechte Licht rücken


Wer in einer gewohnten und selbst eingerichteten Umgebung arbeitet, ist leistungsfähiger. Vorausgesetzt, die Beleuchtung stimmt.

Ein gängiges Klischee, dass gerne filmisch genutzt wird, ist die Arbeit im Großraumbüro, inklusive deprimierend unpersönlich gestalteter Arbeitsplätze, die von großzügig verteilten Leuchtstoffröhren in kaltes Neonlicht getaucht werden. Für viele Arbeitnehmer sind es solche Vorstellungen, die einen Wechsel in das Home Office nur noch attraktiver erscheinen lassen. Aber auch im hauseigenen Büro muss der gewünschte Komfort geschaffen werden.

Dabei geht es nicht nur um das richtige Mobiliar und die persönliche Note am Arbeitsplatz. Ein entscheidender Punkt ist die richtige Beleuchtung. Während im Betrieb die Richtlinien der Arbeitsstättenverordnung und der Bildschirmarbeitsverordnung dafür sorgen, dass die Beleuchtung von Arbeitsplätzen möglichst gesundheitsschonend gestaltet wird, ist bei der Lichtgestaltung im Home Office mehr Eigeninitiative gefragt. Die gesetzlichen Regelungen sowie die Empfehlungen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung können in dieser Hinsicht eine wertvolle Unterstützung sein.

Der Faktor Tageslicht

Unabhängig davon, wo der Schreibtisch letztendlich verortet ist – eine mangelhafte Beleuchtung macht sich früher oder später bemerkbar: Da die Arbeit am Computer für die Augen anstrengend ist, sollten Büroarbeiter jegliche Möglichkeit zur Entlastung nutzen.

[contentImage source=“5061492″ desc=“Unzureichende Beleuchtung am Arbeitsplatz ist anstrengend für die Augen – das kann zu Kopfschmerzen führen. Bild: Fotolia.com © Monkey Business “ title=““ align=“rechts“ /]

Die richtige Beleuchtung spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle, weil sie einen für die Augen ermüdenden Kontrast zwischen dem hellen Bildschirm und der Umgebung abmildert. Dadurch werden die Augenmuskeln weniger beansprucht, weil sie sich nicht ständig an die Helligkeitsunterschiede anpassen müssen. Ideal wäre dazu eine natürliche Beleuchtung mit Tageslicht, allerdings ist das naturbedingt eine eher unbeständige Lichtquelle.

Daher sollte man bei der Planung die tages- und jahreszeitabhängigen Veränderungen berücksichtigen. Eine ausreichende Versorgung mit Tageslicht ist dabei das eine, arbeiten ohne geblendet zu werden das andere Problem. Eine einfache Lösung, um irritierenden Lichtreflexionen vorzubeugen, sind Jalousien. Helligkeitssensoren sorgen für eine automatische Anpassung der Lichtverhältnisse. So muss der Arbeitsprozess nicht unterbrochen werden, um die Jalousien manuell zu bedienen.

Eine Frage der Planung

Um durchweg für eine optimale Beleuchtung zu sorgen, ist eine Mischung aus direkten und indirekten Lichtquellen, Schreibtischleuchten und Tageslicht notwendig. Auch bei der Ausleuchtung des Arbeitsplatzes darauf achten, Blendungen und Reflexionen zu vermeiden – sie würden für das Auge die gleiche Anstrengung bedeuten wie Hell-Dunkel-Kontraste.
Wenn die unterschiedlichen Lichtquellen angebracht werden, sollten deshalb einige Faktoren schon zu Beginn der Planung ausreichend bedacht werden:

  • generell ist es besser, den Arbeitsplatz parallel zur Fensterfront anzulegen, alle übrigen Lichtquellen sollten nach Möglichkeit seitlich angeordnet werden. Damit wird eine Direktblendung durch die Sonne oder durch ungünstig positionierte Lampen vermieden.
  • einerseits sind glatte und spiegelnde Oberflächen (beispielsweise die Tischplatte) für störende Reflexionen verantwortlich, andererseits kann dieser Widerschein aber auch in positiver Weise für eine bessere Grundhelligkeit genutzt werden. Dazu empfehlen sich helle Pastelltöne bei der Wandgestaltung.
  • von Vorteil sind matt-weiße Tastaturen und Bildschirme; die wirken dem anstrengenden Hell-Dunkel-Kontrast zusätzlich entgegen.

Die richtigen Leuchtmittel

Für die Wahl der Leuchtmittel gelten die gleichen Regeln wie für das gesamte Beleuchtungskonzept. Das heißt, es muss die richtige Balance zwischen ausreichender Helligkeit und der für das räumliche Sehen notwendigen Verschattung gefunden werden, während gleichzeitig Blendungen vermieden werden sollen. Darüber hinaus können verschiedene Lichtfarben relevante Auswirkungen auf das körperliche und psychische Empfinden haben.

So gemütlich warmweißes Licht in Wohn- und Schlafzimmer auch ist, für die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz sind Leuchtmittel mit einer geringen Lichtfarbe ungeeignet.

[contentImage source=“5061685″ desc=“ LED-Lampen eignen sich für fast alle Lichtsituationen, leuchten am längsten und verbrauchen am wenigsten Strom.“ title=““ align=“rechts“ /]

Das hängt mit dem Effekt der Farbtemperatur auf den menschlichen Biorhythmus zusammen – ein niedriger Kelvin-Wert suggeriert abendliches Licht, der Körper schüttet daraufhin schläfrig machendes Melatonin aus. Um einem müdigkeitsbedingten Leistungsabfall im Home Office entgegenzuwirken, empfehlen sich daher neutralweiße Leuchtmittel ab einem Wert von ca. 4.000 Kelvin, besser ist zumeist sogar ein Wert von rund 5.000 Kelvin aufwärts.

LED-Lampen eigenen sich gut und halten lange. Halogen-Leuchten hingegen bieten sich bei Tätigkeiten an, bei denen möglichst exakt verschiedene Farbnuancen unterschieden werden müssen.

Die müssen allerdings auch für ausreichende Helligkeit sorgen, die bei mindestens 500 Lux liegen sollte. Individuell kann der Bedarf aber durchaus höher ausfallen, so dass altersbedingt eine deutlich höhere Beleuchtungsstärke von 750 bis 1.500 Lux notwendig sein kann. Damit können sowohl die Konzentration als auch die Leistung positiv beeinflusst werden.