copilot Berater fordern neues System bei Ökostromförderung | energie-tipp.de

Berater fordern neues System bei Ökostromförderung

Ein Beratergremium der Bundesregierung hat Vorschläge für den Fortgang der Energiewende erarbeitet. Es fordert einen radikalen Umbau der Förderung von Ökostrom.

Die Monopolkommission – ein fünfköpfiges Gremium, das die Regierung in Fragen des Wettbewerbs berät – schlägt ein Quotenmodell nach schwedischem Vorbild vor. Versorger sollten demnach in ihrem Gesamtangebot eine Ökostromquote erfüllen, zum Beispiel 35 Prozent im Jahr 2020.

Wie er diese Quote erreicht, wird dem Versorger nicht vorgeschrieben. Die erneuerbaren Energien sollen miteinander in einen Wettbewerb um das profitabelste Angebot treten. Das Ziel: der wirtschaftlichste Energieträger wird am meisten ausgebaut.

Kaum Unterstützer für neues System

Ein Problem des Vorschlages liegt im der Bestandsschutz aller bereits existierenden Anlagen für Solar-, Wind oder Bioenergie. Für diese müssen Vergütungen auf 20 Jahre hin bezahlt werden, das Schwedenmodell liefe parallel. Kritiker bezweifeln unter anderem deshalb, dass sich das System jemals einspiele würde.

Branchenverbände lehnen den Vorschlag deshalb teils ab. Der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) sieht die Einführung eines Quotenmodells angesichts der dadurch entstehenden Doppelstruktur (neben den Bestandsregelungen des EEG) als nicht zielführend an. „Durch einen solchen grundlegenden Systemwechsel würden die heute bestehenden Probleme im Zusammenhang mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien aus Sicht des BDEW nicht gelöst“, kommentierte die Voritzende Hildegard Müller. Der Ruf nach einer Direktvermarktung gehe aber in die richtige Richtung.

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) weist das Quotenmodell als untauglich zurück. Nach Erfahrungen in anderen Ländern verfehlten Quotenmodelle häufig die Ausbauziele für Erneuerbare Energien, machten deren Ausbau teurer, verhinderten technologische Innovation und verringerten die Zahl der Wettbewerber. Dagegen habe das EEG für einen lebendigen Wettbewerb zwischen Anlagenherstellern, Projektierern, Installateuren und Finanzierern beim Aufbau regenerativer Kraftwerke gesorgt. Vorsitzender Falk: „Leider blendet die Monopolkommission diesen entscheidenden Teil des Wettbewerbs aus.“