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Solaranlagen richtig reinigen

Machen Sie Ihre Anlage fit für den Sommer. Hier erfahren Sie wie es geht.

Wind und Wetter können Solaranlagen richtig zusetzen: Monatelang waren sie Schnee und Eis ausgesetzt. Laub und Dreck aus dem vergangenen Herbst verdecken die Flächen. Kurzum: Es herrschen denkbar schlechte Voraussetzungen für die beginnende Sonnenernte. „Sind die Anschlüsse defekt oder die Flächen verschmutzt, kann das zu empfindlichen Ertragseinbußen bei Photovoltaikmodulen und Solarthermiekollektoren führen“, sagt Petra Hegen von der Initiative Zukunft Altbau.

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Solaranlage von Fachleuten prüfen lassen

Um dem entgegen zu wirken, sollten Hausbesitzer ihre Solaranlage im Frühjahr auf technische Mängel prüfen lassen. Das empfiehlt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar): „Solarstromanlagen sind zwar sehr wartungsarm und ihre Komponenten sind auf Langlebigkeit ausgelegt. Doch gerade nach einem langen Winter mit viel Schnee ist ein Frühjahrs-Check ratsam, damit Betreiber von Photovoltaik-Anlagen noch mehr Freude am eigenen Solardach haben können.“

Abhilfe schaffen hier Fachleute – etwa auf Solaranlagen spezialisierte Handwerker. Bei Photovoltaikanlagen sehen sich die Experten an, ob alles intakt ist, etwa die Verglasung, die Unterkonstruktion und die elektronischen Verbindungen.

Bei thermischen Anlagen prüfen sie auch, ob der Wärmeträger noch ausreichend frostsicher ist, ob eine Entlüftung der Anlage nötig ist und inwieweit die
Dämmung der freiliegenden Wärmeleitungen vollständig ist. Die UV-Strahlung, aber auch Vögel können das Material beschädigen.

Solar-Check in vier Schritten


1. Stromerzeugung prüfen

Wie viel Elektrizität eine Photovoltaik-Anlage erzeugt, lässt sich auf zwei Geräten ablesen:

  • Der Wechselrichter (= das Gerät, dass den Strom für den Hausgebrauch umwandelt) zeigt die Anlagenleistung an.
  • Der Stromzähler zeigt an, wie viel Elektrizität die Anlage gerade erzeugt.

Auf beiden Wegen lässt sich prüfen, ob die Ertragskraft der Anlage im Rahmen des Üblichen liegt.

Einige Wechselrichter oder spezielle Zusatzgeräte können die Stromproduktionsdaten über einen längeren Zeitraum speichern. So ist eine ausgeklügelte Analyse der Produktionsdaten möglich. Liegt die Leistung der Anlage deutlich unter dem Erwartbaren oder produziert sie gar keinen Strom mehr, liegen technische Mängel vor. Ein Experte – in der Regel der Installationsbetrieb – sollte dann hinzu gezogen werden.

Bei geringen Ertragseinbußen könnten Module auch lediglich verschmutzt sein. Einige Anbieter ermöglichen sogar die Fernüberwachung per Internet oder mit Apps auf Smartphones, so haben Betreiber ihre Solarstromanlage auch von unterwegs „im Blick“.


2. Solarmodule in Augenschein nehmen

Zwar sind sie darauf ausgelegt, Wind und Wetter zu trotzen: Manchmal aber können starker Wind oder große Mengen Schnee einer Photovoltaik-Anlage zusetzen. Deswegen ist es nach Stürmen oder der Schneeschmelze ratsam, das Modulfeld genau anzuschauen. Dafür können Sie die Anlage auch mit einer Digitalkamera fotografieren und die Bilder hinterher an einem Computer genauer betrachten: Stehen Module vor, sind sie verrutscht oder gar gebrochen? Bei offensichtlichen Schäden sollte unbedingt der Fachinstallateur hinzugezogen werden, um Schlimmeres zu vermeiden.


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3. Reinigung sollten Fachleute übernehmen

Die Photovoltaik-Module sind mit einem speziellen Solarglas vor Verschmutzung geschützt. Viele Ablagerungen waschen sich von allein beim nächsten Regen ab. Falls Laub und Zweige auf den Modulen liegen bleiben oder Vogelkot und Blütenpollen die Module bedecken, kann dennoch eine Reinigung sinnvoll sein. Grund: Der Ertrag einer verschmutzten Solaranlage sinkt.

Die Reinigung einer Anlage auf dem Dach ist für Laien gefährlich. Außerdem kann man bei unsachgemäßem Vorgehen die Anlage beschädigen. Daher sollten die Arbeiten auf dem Dach von einem Reinigungsprofi ausgeführt werden. Die Module dürfen dabei nicht betreten werden. Die Kosten für die Reinigung kleiner Solarstromanlagen auf Einfamilienhäusern liegen je nach Aufwand und Größe der Anlage bei 300 bis 600 Euro. Wie oft Anlagen gereinigt werden müssen, hängt stark vom Standort ab. Bei Anlagen im Stadtgebiet reicht ein Zwei-Jahres-Rhythmus aus.


Machen Sie die Kosten für die Reinigung als Betriebskosten bei der nächsten Steuererklärung geltend.


4. Photovoltaik-Anlage durchmessen lassen

Bei der Inbetriebnahme überprüft der Installateur durch Messung die volle Funktionstüchtigkeit der Photovoltaik-Anlage. Diese Messung sollte regelmäßig, spätestens aber nach vier Jahren wiederholt werden. Die Fachkraft prüft die Photovoltaik-Anlage dabei auf Herz und Nieren. So können auch Mängel entdeckt und anschließend beseitigt werden – beispielsweise Kabelschäden – die bei der Sichtprüfung nicht auffallen.