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Grüner Wintersport

Schon lange kritisieren Umweltschützer den alpinen Wintersport. Denn: Liftanlagen und künstliche Beschneiung schaden der Natur. Doch Gemeinden und Bergbahngesellschaften beginnen umzudenken.

Weltneuheit Solarskilift

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Einer der Pioniere der Erneuerbaren Energien in den Alpen ist der kleine Schweizer Ort Tenna im Safiental. In dem ruhigen Seitental des Graubündener Naturparks Beverin wurde im Dezember 2011 der erste Solarskilift der Welt in Betrieb genommen. Der Energiespar-Lift ersetzt einen 40 Jahre alten Bügellift.

Gerade mal 22.000 Kilowattstunden Strom verbraucht der 460 Meter lange Solar-Schlepplift in einem durchschnittlichen Winter. Wann immer es das Wetter ermöglicht, soll der Strom nicht „aus der Steckdose“, sondern aus der eigenen Photovoltaikanlage kommen. Diese sind direkt auf der Liftanlage installiert. Die Solarmodule stehen in optimaler Neigung zur Sonne und drehen sich kontinuierlich in ihre Richtung. Die Wanderzellen sorgen für einen hohen Wirkungsgrad.

Übers ganze Jahr, erhoffen sich die Liftbetreiber einen Ertrag von 90.000 Kilowattstunden. Mit dem Verkauf des überschüssigen Sonnenstroms, der nicht in den Lift fließt, wollen sie den Bau der Anlage rückwirkend finanzieren. Einen Imagegewinn im Hinblick auf umweltfreundlichen Tourismus ist Tenna durch das Pionierprojekt sicher.

Windstrom vom Berg

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Auch in Österreich gibt’s Initiativen für umweltfreundlichen Wintersport. So hat die Bergbahngesellschaft der Schmittenhöhebahn (Zell am See im Salzburger Land) auf ihren Hütten und Betriebsgebäuden 6.000 qm Solarstromanlagen installiert und will damit zumindest zehn Prozent des eigenen Energiebedarfs decken.

Nicht ganz unumstritten sind Windräder, wie sie z.B. in Salzstiegl in der Steiermark oder in Vancouver (Kanada) eingesetzt werden, um Pisten zu beschneien und zu beleuchten. Bekanntlich weht auf den Bergen der Wind oft und stark – einerseits. Andererseits verschandeln die hohen Windkraftanlagen die Natur. In der Schweiz funktionieren schon einige Kleinwindanlagen mit H-Rotoren, die weniger ausladend sind als die üblichen Propeller und daher nicht so auffallen. An ihrer Weiterentwicklung wird gearbeitet.

Sanfte Winter-Perlen

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Stressfrei, ohne Verkehrsstau und Abgase in den Winterurlaub? So lautet das Angebot der „Alpine Pearls“, einer Kooperation von 27 Wintersportorten in sechs Alpenländern: www.alpine-pearls.com. Alle Orte – darunter Arosa, Interlaken, Berchtesgaden, Werfenweng, Deutschnofen – sind bequem mit Bus oder Bahn zu erreichen, inklusive Abholservice am Zielort. Das erspart der Umwelt CO2-Emissionen und steigert zudem den Erholungswert. Wer das Auto zuhause lässt, kann den Urlaub von Anfang an entspannt genießen.

Auf Mobilität müssen die Urlauber trotzdem nicht verzichten. Denn vor Ort können sie sich meist kostenlos eines vielfältigen Fuhrparks bedienen: Wandertaxis, elektrische Gratis-Skibusse, Elektroautos als Leihfahrzeuge etc. – an manchen Orten auch Segways und Pedelecs – befördern die Wintersportler auf klimafreundliche Weise. Urlaub ohne Verkehrslärm: Das bekommt der Natur und verschafft gestressten Zeitgenossen Ruhe. Ökologisches Bewusstsein und Genuss unter einen Hut zu bringen, ist den „Perlen“ auch in der Gastronomie ein Anliegen: Natürlich kommen hier in erster Linie regionale Produkte auf den Tisch.