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Leben auf zu großem Fuß

Die Deutschen konsumieren mehr als doppelt so viel, wie ihr Land an Ressourcen produziert. Forscher haben das Problem früh erkannt – unsere Lebensweise müssen wir selbst ändern.

1994 fragten sich die kanadischen Forscher William E. Rees und Mathis Wackernagel, welche Spuren der Konsum der Menschen auf der Erde hinterlässt. Sie entwickelten sie das Konzept des „Ökologischen Fußabdrucks“. Er zeigt, wie unsere Lebensweise die Umwelt direkt und indirekt beeinflusst.

„Ökologischer Fußabdruck“ – Maßstab für Nachhaltigkeit

Der Fußabdruck umfasst alles, was wir in unserem Leben aus Rohstoffen gewinnen: von den Feldern, von denen wir unsere Nahrung beziehen, bis hin zu den Edelmetallen, die wir für die Erzeugung unserer elektronischen Geräte verwenden. Um ein einheitliches Maß zu erhalten, rechnen Wissenschaftler alle Werte in Hektar um. Unterm Strich zeigt sich, wie viele Hektar Naturfläche ein Mensch benötigt, um seinen Bedarf zu decken.

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Reicht eine Erde für die Menschen aus?

Gemessen an der Größe der Weltbevölkerung stehen jedem Menschen auf der Erde 1,8 Hektar pro Jahr zur Verfügung. Sobald ein einzelner diesen Wert überschreitet, nutzt die Menschheit mehr natürliche Ressourcen, als die Erde in diesem Jahr wieder herstellen kann. Derzeit liegt der weltweite Durchschnitt des ökologischen Fußabdruckes bei 2,7 Hektar.

Die „Biokapazität“ der Erde reicht demnach nicht aus, um den Konsum der Weltbevölkerung nachhaltig zu decken. Unser Planet müsste um ein Viertel größer sein, um genug Ressourcen für unseren aktuellen Konsum bereit zu stellen.

Leben auf großem Fuß

Bezogen auf die Weltbevölkerung, leben wir alle auf zu großem Fuß. Bei genauerem Hinsehen fällt aber ein riesiger Unterschied zwischen den einzelnen Regionen und Ländern auf.
Die Industrieländer mit ihrem großzügigem Lebensstil gehören zu den Großverbrauchern der Welt.

Deutschland liegt mit einem ökologischen Fußabdruck von 4,6 Hektar pro Person auf einem der mittleren Plätze der Liste der globalen Umweltsünder. Absolute Spitzenreiter sind Saudi-Arabien (11,9 Hektar) und Katar (11,7 Hektar). Schwellenländer wie Indien (0,9 Hektar) oder arme Entwicklungsländer wie Bangladesh (0,6 Hektar) liegen hingegen auf den hintersten Plätzen.

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Wenn alle Menschen dieser Erde den amerikanischen „way of life“ mit einem ökologischen Fußabdruck von 7,2 Hektar leben würden, wären vier Erden nötig, um die natürlichen Ressourcen dafür zur Verfügung zu stellen.

Wie steht es um Ihre Ökobilanz?

Im Internet können Sie errechnen, wie groß Ihr ökologischer Fußabdruck ist. Der Umweltschutzverband „BUND“ und das Bundesumweltamt bieten jeweils eigene Rechner dafür an.

Das Verkleinern des Ökologischen Fußabdruckes ist einfacher, als viele denken. Wer sparsam mit den natürlichen Ressourcen umgeht, schont nicht nur die Umwelt, sondern auch das eigene Portemonnaie. Zunächst sollten Sie Ihren ökologischen Fußabdruck errechnen. So können Sie Erfolge später richtig wahrnehmen.

Wie Sie sich energiebewusst ernähren können

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Durch bewusstes Einkaufen und Konsumieren können wir viel für die Umwelt tun, ohne unseren Lebensstil radikal einzuschränken. Hier finden Sie einige Dinge, die sie beachten können:

  • Leitungswasser statt Wasser aus Plastikflaschen trinken:

    Verzichten Sie auf das Wasser aus der Flasche schonen Sie nicht nur die Umwelt. Zwar sparen Sie eine Menge Energie, die beim Wasser aus der Flasche für Produktion, Transport und Reinigung anfallen würde, aber es schont auch Ihr Portemonnaie.

  • Saisonale Lebensmittel aus der Region kaufen:

    Statt Erdbeeren aus Südafrika zu kaufen greifen Sie lieber auf regionale Produkte zurück. Flugzeuge transportieren Früchte aus dem Ausland über weite Strecken. Bei dem Transport wird viel Energie verbraucht.

  • Öfter mal Gemüse essen:

    Wer häufiger Gemüse statt Fleisch isst, schont seine Gesundheit und das Klima. Insbesondere die Rinderzucht trägt zum Klimawandel bei. Dafür wird weltweit energieintensiv Futter angebaut und sehr viel Wasser verbraucht. Hinzu kommen die CO2-Emissionen durch die Verdauung der Tiere.

Die eigene Ökobilanz durch sparsames Kochen verbessern

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So einfach geht es: Achten Sie darauf, dass die Herdplatte nicht größer ist als der Topf. Andernfalls geht „um den Topf herum“ viel Energie verloren.

Achten Sie darauf, dass die Herdplatte nicht größer ist als der Topf. Andernfalls geht „um den Topf herum“ viel Energie verloren.

Beim Elektroherd sollten Sie die Nachwärme nutzen. Dazu schalten Sie die Herdplatte schon vor dem Ende der Garzeit aus. Die Restwärme reicht aus, um die Mahlzeit zu Ende zu garen.

Nutzen Sie einen Wasserkocher, um Wasser zu erhitzen. Der braucht sowohl weniger Strom als auch weniger Zeit als der Elektroherd.

Stromfresser entdecken und abschaffen

Viel Sparpotenzial steckt in Glühbirnen. Energiesparlampen und Leuchtdioden verbrauchen gerade mal 20 Prozent der Energie, die eine Glühbirne benötigt. So rentieren sich Sparlampen trotz höherer Anschaffungskosten. .

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Falls für Sie der Kauf eines neuen Computer ansteht, sollten Sie darauf achten, ein sparsames Notebook zu wählen. Im Vergleich mit einem High-Tech-PC verbrauchen sie extrem wenig Energie. Für den üblichen Hausgebrauch ist ein solches Modell völlig ausreichened.

Einen echten Energiefresser stellt der Standby-Betrieb dar. Ob Computer, Fernseher oder elektrische Zahnbürste: Sie alle verbrauchen auch im Standby-Betrieb Strom. Schließen Sie solche Geräte an eine Steckerleiste mit Schalter an, können Sie mit einem Klick alle gleichzeitig vom Stromnetz trennen.

Nutzen Sie energiesparende Geräte?

Kühlen, Geschirrspülen und Wäsche waschen – für den Trinkwasser- und Energieverbrauch ist die Energieeffizienz der einzelnen Geräte entscheidend. Bei großen Haushaltsmaschinen lohnt sich der Kauf der besten Energieeffizienzklasse. Das ist je nach Gerät die Klasse A oder A+++.

Auch bei effizienten Geräten ist der energiebewusste Umgang wichtig. Bei der Wasch- und Spülmaschine bedeutet das in erster Linie, sie voll zu beladen und Programme mit möglichst niedrigen Temperaturen einzustellen.

Auf das Heizen verzichten

Die Raumtemperatur um ein Grad zu senken, spart bereits sechs Prozent der Heizkosten. Eine einfache Maßnahme, denn außer im Bad oder im Wohnzimmer muss die Temperatur nicht über 20 Grad liegen. Im Gegenteil: Zum Schlafen ist eine geringere Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad optimal.

Eine weitere kostenlose und effektive Sparmethode: Niemals im Winter mit gekippten Fenstern „dauerlüften“. Das kostet unnötig viel Heizenergie und sorgt nicht für mehr frische Luft, als das gelegentliche Querlüften mit zwei oder drei Fenstern.