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30 Jahre nach Tschernobyl

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks gedenkt der Opfer und informiert
sich über die Situation an der Reaktorruine.

Zum Gedenken an die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl, die sich am 26.
April zum 30. Mal jährt, reist Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in die Ukraine. Im Mittelpunkt der zweitägigen Reise
steht ein Besuch des Kraftwerkgeländes in Tschernobyl. An der
Gedenkstätte für die Reaktorkatastrophe wird Hendricks
einen Kranz niederlegen und so derjenigen gedenken, die in den ersten
Tagen und Wochen nach der Katastrophe die dringlichen Aufräumarbeiten
übernahmen und dabei ihr eigenes Leben aufs Spiel setzten. Hendricks:
„Vor 30 Jahren wurde uns auf erschreckende Weise vor Augen geführt,
welche Risiken mit der Nutzung der Atomenergie verbunden sind. Noch heute
sind die Menschen in der Ukraine mit der Bewältigung der katastrophalen
Folgen belastet.“

Eine Schutzhülle als Mahnmal

Hendricks wird auch den in der Nähe des havarierten Reaktors gelegenen Ort
Pripyat besuchen, der seit der Katastrophe völlig menschenleer ist. Die
knapp 50.000 Bewohner konnten im Verlauf der Evakuierung am 27. April 1986
mit 1.200 Bussen nur das Allernötigste mitnehmen. Eine Rückkehr in ihre
Heimat gab es für sie nicht.

Auf dem Kraftwerksgelände wird sich die Bundesumweltministerin über den
Baufortschritt der neuen Schutzhülle über dem havarierten Block 4
informieren. Dieses sogenannte „New Safe Confinement“ (NSC) ist mit
seinen imposanten Ausmaßen von 257 Metern Spannweite, 162 Metern Länge
und 108 Metern Höhe weithin sichtbar und wirkt wie ein Mahnmal, das an
den schwersten Unfall in der Geschichte der zivilen Nutzung der
Atomenergie erinnert.

Zwei Milliarden für mehr Sicherheit

„Es liegt im Interesse aller Staaten, der Bevölkerung die Gewissheit zu
geben, dass alles Erdenkliche getan wird, um ein höchstmögliches Maß an
Sicherheit in allen kerntechnischen Einrichtungen zu gewährleisten. Daher
ist der verantwortungsbewusste Umgang mit den Folgen dieser Katastrophe
notwendig“, so Hendricks. Die G7 haben
gemeinsam mit vielen anderen Staaten und Institutionen inzwischen
insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro aufgebracht, um den Standort in
einen sichereren Zustand zu überführen.