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Agentur warnt vor Energie-Kollaps

Eine neue Studie prophezeit Gefahren durch das Internet der Dinge: Durch die Technologisierung des Alltags steigt der Energieverbrauch in den kommenden Jahren kräftig an.

Vor kurzem veröffentlichte die Internationale Energie Agentur (IEA) den Bericht „More Data, less Energy“. Die Wissenschaftler der IEA weisen auf einen aktuellen Trend hin: Allein im vergangenen Jahr betrug der weltweite Stromverbrauch von Netzwerke und Datenzentren mehr als 640 Terrawattstunden. Der Stromverbrauch von Haushaltselektronik summierte sich zudem innerhalb eines Jahres auf 615 Terrawattstunden. Zum Vergleich: In beiden Fällen ist der Stromverbrauch größer als der gesamte jährliche Energieverbrauch in Deutschland. Schuld an diesem Anstieg ist laut Bericht das „Internet der Dinge“.

Das Internet der Dinge

Der Begriff ‚Internet der Dinge’ wurde 1999 erstmals von Kevin Ashton, dem damaligen Leiter des Auto-ID Centers am Massachusetts Institute of Technology (MIT), verwendet. Ashton beschrieb mit der Bezeichnung die Vision, dass winzige Computer künftig fähig sein sollten, unabhängig Informationen zu beschaffen.

In der Praxis, die zum Teil bereits umgesetzt wird, könnte das so aussehen: Kühlschränke, die eigenständig Milch und Butter nachkaufen, oder Waschmaschinen, die genau dann waschen, wenn der Strom am billigsten ist. Das Ziel ist es, die virtuelle und die reale Welt so zu verbinden, dass die Mini-Computer den Menschen fast unbemerkt das Leben erleichtern.

[contentImage source=“4395454″ desc=“Der globale Energieverbruch wird in Zukunft stetig steigen, allerdings gibt es auch ungenutzte Spar-Potenziale. (Zur Vergrößerung einfach auf die Grafik klicken; Grafik: IEA)“ title=““ align=“rechts“ /]

Der Schatten des Komforts

An den Komfort, den uns Smartphone, Computer, Tablett und Co. bieten, haben wir uns bereits gewöhnt. Kaum einer denkt dabei an die negativen Seiten: Alleine diese „üblichen“ technischen Geräte verbrauchten in den USA bereits 2010 so viel Strom, wie sechs konventionelle 500-Megawatt-Kohlekraftwerke in einem Jahr produzieren.

Während das Internet der Dinge rasant wächst und Sensornetze für Straßen, Autos, und Haustechnik entwickelt werden, fürchtet die IEA eben diese Entwicklung: Diese neue Flut der vernetzten Technik werde den globalen Energiebedarf künftig ins ungeahnte Höhen treiben. Während 2012 weltweit rund 15 Milliarden vernetzbare Geräte produziert wurden, so könnte die Zahl 2030 auf über 100 Milliarden steigen.

Die Lösung: Technikübergreifende Stromspar-Standards

Um die Welt dennoch vor einem globalen Energie-Kollaps und überdimensionalen Energieverbrauch zu schützen, fordert die IEA verstärkte Standards für den Stand-by Betrieb aller Geräte. Denn durch den Einsatz der besten Energieeffizienztechniken ließe sich der für 2025 prognostizierte globale Energieverbrauch vernetzter Alltagstechnik von 1.140 auf knapp 400 Terrawatt senken – das entspricht etwa dem Verbrauchsniveau von 2008. Um dieses Ziel zu erreichen, fordert die IEA das Ein-Watt-Ziel von traditionellen Haushaltsgeräten auch auf Geräte des Internets der Dinge auszuweiten. Dieses definiert, dass Elektrogeräte im Stand-by Modus nicht mehr als ein Watt die Stunde aus dem Netz ziehen dürfen. In einigen Ländern wird dieses Ziel bereits als Rechtsvorgabe umgesetzt.