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Deutschland im Klimaschutz nur Mittelmaß

Die 10. Auflage des Klimaschutz-Index ordnet Deutschland nur im Mittelfeld ein. Der Grund: Das „Energiewende-Dilemma“.

Unter den 58 größten CO2-Emittenten weltweit ordnet sich Deutschland in der 10. Auflage des Klimaschutz-Index wiederholt nur auf Rang 22 ein. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch erstellt den Index seit 2005. Innerhalb der ersten acht Jahre landete Deutschland immer unter den Top 10.

Kohleverstromung vs. Erneuerbare Energien

Während der Weltklimakonferenz in Lima erklärt der Autor des Index, Jan Burck von Germanwatch: „Das sogenannte Energiewende-Dilemma – also der starke Anstieg der Kohleverstromung bei gleichzeitigem Ausbau der Erneuerbaren Energien – zerstört bislang Deutschlands Klimabilanz. Das Dilemma ließe sich mit politischen Weichenstellungen zur Verringerung der Kohleverstromung auflösen.“

Das gerade vom Kabinett im Klimaschutzpaket angekündigte Gesetz würde nach bis 2020 die Emissionen des Stromsektors nach Einschätzung von Germanwatch deutlich senken. Bei Verabschiedung des Gesetzes und konsequenter Umsetzung des Gesamtprogramms hätte Deutschland demnach gute Chancen, im nächsten Klimaschutz-Index wieder einige Plätze zu klettern. Berücksichtigen könne man den Klimaschutzaktionsplan im Index allerdings noch nicht.

Gemischtes Europa

An der Spitze des neuen Index liegen Dänemark, Schweden und Großbritannien (Plätze 4-6). Dort hat unter anderem der Boom der Erneuerbaren Energien zum Rückgang der Emissionen geführt. Da jedoch noch immer kein Land genug tut, um das weltweite Zwei-Grad-Limit nicht zu überschreiten, blieben die Plätze 1 bis 3 unbesetzt. Aber nicht alle EU-Staaten sind vorne dabei.

„Während einige EU-Staaten eine gute Platzierung geschafft haben, liegen zum Beispiel Bulgarien (Rang 41) und Polen (40) wegen ihres Widerstands gegen mehr Klimaschutz auf nationaler und EU-Ebene weit unten“, sagt Wendel Trio, Direktor von CAN Europe. „Die Klimaziele der EU für 2020 und 2030 reichen nicht aus, um unter dem Zwei-Grad-Limit zu bleiben. Wir brauchen im kommenden Jahr dringend Nachbesserungen: Ein Ende der Subventionen für fossile Energieerzeugung sowie einen deutlichen Schub für mehr Energieeffizienz bis 2020 und eine grundlegende Reform des EU-Emissionshandels.“