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Die mobile Energiewende kommt – nur nicht bei uns

Alternative Antriebe legen in Europa massiv zu. Doch die Deutschen setzen weiterhin auf Benziner.

Alternative Antriebe legen mächtig zu – zumindest im Rest von Europa. Im dritten Quartal 2015 ging es steil nach oben mit der Zahl der Zulassungen bei den alternativen Antrieben. Um ganze 13,4 Prozent erhöhte sich die Zahl der registrierten Autos in der EU. Das berichtet die ACEA (European Automobile Manufacturers Association). Damit gibt es 127.600 zugelassene alternative Autos. Überraschend ist, dass die Zahl der Elektroautos am meisten gestiegen ist – und das trotz immer noch mangelnder Reichweite: 62 Prozent der Neuzulassungen mit alternativem Antrieb sind E-Autos. Damit sind im dritten Quartal 2015 knapp 11.000 mehr E-Autos auf den Straßen von Amsterdam bis Zagreb unterwegs. Auch nach Hybridautos gibt es deutlich mehr Nachfrage. Sie stieg um 34 Prozent. Bei der Nachfrage mit Flüssiggas-Fahrzeugen geht es dagegen bergab, hier sank die Zahl der Neuzulassungen im dritten Quartal um 17 Prozent.

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Deutschland ist Vorletzter

Ein Blick auf die großen europäischen Märkte verrät: In Spanien haben sich im dritten Quartal die meisten Autofahrer für einen alternativen Antrieb entschieden. Die Zahl der Neuzulassungen stieg dort um 74 Prozent. Es folgen die Niederlande mit 55,5 Prozent Zuwachs, Frankreich mit 46 Prozent und England mit 26,4 Prozent. In Deutschland stagniert der Markt für alternative Antriebe jedoch. Im dritten Quartal stieg die Zahl nur um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nur Bulgarien schneidet schlechter ab: Dort gab es im gar keine Neuzulassungen.

Die Kleinen kommen groß raus

Was überrascht: Viele kleine Länder holen mächtig auf. In Rumänien ist die Zahl der E-Autos um unglaubliche 228 Prozent gestiegen. Gab es 2014 nur 39 alternativ betriebene Autos in dem Land, waren es 2015 ganze 128 Stück. Auch immer mehr Finnen brausen alternativ durchs Land. Hier kletterte die Zahl von 210 auf 811 Autos. Das ist ein Zuwachs von 286 Prozent. Und selbst die krisengeschüttelten Griechen sind deutlich alternativer als die Deutschen: Waren es 2014 nur 200 Autos mit alternativem Antrieb, sind es 2015 schon 353. Das sind 76,5 Prozent mehr. Fraglich ob in Deutschland neue Privilegien wie die Nutzung von Busspuren die Zahl der Neuzulassungen pushen können oder ob nur ein staatliches Förderprogramm die alternativen Antriebe nach vorne bringen kann.