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Droht der Blackout?

Am 20. März verdunkelt der Mond die Sonne. Ein aufregendes Spektakel – auch für Netzbetreiber.

Am 20. März wird es zwischen 9.30 und 12 Uhr in Deutschland am helllichten Tag dunkel. Der Mond schiebt sich vor die Sonne, etwa 80 Prozent verdeckt er. Die Folge: Plötzlich bricht der Solarstrom weg. Wegen der hohen Fotovoltaik-Leistung von rund 39.000 Megawatt in Deutschland stellt das für die Netzstabilität eine Herausforderung dar. Laut der Netzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW ist das ein echtes Risiko. Im schlimmsten Fall droht ein Blackout.

„Noch nie dagewesene Herausforderung“

Bis zu 12 Gigawatt Leistung könnten aufgrund der Sonnenfinsternis wegfallen. Das entspricht der Leistung von zehn Kernkraftwerken. Wenn die Sonne wieder auftaucht, steigt, laut Schätzungen von Experten, die Einspeisung auf rund 19 Gigawatt an. Das ist ein Problem, denn die Frequenz muss überall stabil bei 50 Hertz liegen, weil in Europa alle elektrischen Geräte auf diese Frequenz abgestimmt sind. Weicht sie zu stark von 50 Hertz ab, dann funktionieren Geräte nicht mehr ordnungsgemäß oder überhaupt nicht mehr.

ENTSO-E, der Verband europäischer Stromnetzbetreiber, spricht deshalb in einer Presseerklärung von einer „nie dagewesenen Herausforderung“ für das Leitungsmanagement.
„Sonnenfinsternisse hat es auch früher schon gegeben, aber wegen des Wachstums der installierten Fotovoltaik besteht heute ein ernsthaftes Risiko.“

Seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen

Wegen des Blackout-Risikos bereiten sich Netzbetreiber schon seit einem Jahr auf die Sonnenfinsternis vor. Unter anderem soll die Beschaffung von Minutenreserveleistung die Gefahr eines Ausfalls verringern. Gleichzeitig wollen die Netzbetreiber über die europäischen Grenzen hinweg ständig Kontakt halten. Geplant sind außerdem permanente Telefonkonferenzen zwischen den Kontrollräumen der Netzbetreiber vor und während der Sonnenfinsternis, so ENTSO-E.