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Energiesparwunder oder Brandbeschleuniger?

Fassadendämmung ist umstritten. Unter der Überschrift "Brennt wie Stroh" greift jetzt "Der Spiegel" das Thema auf und entfacht eine Kontroverse.

„Brennt wie Stroh“, titelt „Der Spiegel“ und spielt damit auf eine Gefahr an, die möglicherweise vom Dämmstoff Polystyrol ausgeht. Eine Isolierschicht aus diesem Material hätte in einem speziellen Fall den Brand beschleunigt wie sonst nur ein Bündel Stroh. Dazu zitiert das Nachrichtenmagazin ein Arbeitspapier der Bauminister der Länder. Danach zeige der Dämmstoff Schwächen bei bestimmten Außenbrandsituationen. Mindestabstände zwischen einem gedämmten Haus und gelagertem brennbaren Material seien daher sinnvoll. Möglicherweise gäbe es vor gedämmten Häusern bald sogar Halteverbote für Autos, schreibt das Magazin. Der Spiegel folgert daraus, dass von Fassadendämmsystemen eine große Brandgefahr ausgeht.

Dämmindustrie widerspricht

Der Verein „Qualitätsgedämmt“ der führenden Dämmstoffhersteller, der die Initiative Dämmen-lohnt-sich.de betreibt und mit Ulrich Wickert im TV wirbt, reagierte umgehend. Der Bericht schüre ungerechtfertigt Ängste. Bei einem fachgerecht fertiggestellten Wärmedämmverbundsystem könne die Dämmung nur dann in Brand geraten, wenn ein Feuer extrem lange und intensiv einwirke, erklärt der Verein. Dies hätten zahlreiche Versuche, auch von der Feuerwehr, eindeutig unter Beweis gestellt. Eine mit Polystyrol gedämmte Fassade werde selbst durch Zündquellen wie Schweißfunken, Feuerwerkskörper oder durch direkten Kontakt mit Zigarettenglut nicht in Brand gesetzt.

Bügeleisen, Öfen oder Kerzen

Generell sei die Zahl der Hausbrände, bei denen eine Fassadendämmung eine Rolle spielte oder entscheidenden Einfluss auf den Brandverlauf genommen hat, extrem gering, so der Verband. Fast immer würden die jährlich rund 200.000 Wohnungsbrände in Deutschland durch Zündquellen im Inneren von Gebäuden wie vergessene Bügeleisen, Öfen oder Kerzen verursacht. Hauptsächliche Nahrung fänden entstehende Brände in Möbeln, Textilien, Teppichen, Vorhängen und Dachstühlen.

Richtig ausgeführt ist Dämmung sinnvoll, sagt Ulrich Wickert.

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