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Energieversorgung ohne Kohle

Politik und Wissenschaft haben es immer wieder propagiert: Kohlekraft ist als Übergangstechnologie notwendig. Eine Studie widerlegt jetzt dieses Statement.

Die Bundesregierung will Deutschlands Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 gemessen an der Emission des Jahres 1990 um 40 Prozent reduzieren. Bisher sind 25 Prozent geschafft – da bleibt noch Einiges zu tun. Nach aktuellen Berechnungen werden wir das Klimaziel um sieben Prozent verfehlen. Um diese Lücke zu schließen müssten Kohlekraftwerke vom Netz gehen, denn sie emittieren jede Menge CO2.

Kohle- UND Atomausstieg

Eine aktuelle Studie im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung in Rheinland-Pfalz stellt die bisherige Annahme auf den Kopf, dass es ohne die Kohlekraft als Übergangstechnologie nicht geht. Erstellt haben sie Prof. Uwe Leprich vom Institut für ZukunftsEnergieSysteme und Prof. Stefan Klinski von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Die Autoren sehen sogar positive Begleiterscheinungen bei einem vorzeitigen Ausstieg aus der Kohlekraft. „Der deutsche Kraftwerkspark wird deutlich flexibler und das Zusammenspiel mit der fluktuierenden Stromerzeugung aus Wind und Sonne wird deutlich einfacher“, so Prof. Uwe Leprich.

Gas ist die neue Kohle

Ganz und gar „fossil-frei“ geht es allerdings auch laut der Studie nicht. Gaskraftwerke sollen die Rolle der Kohlekraftwerke übernehmen. Ihr Vorteil: Sie emittieren weniger CO2. Der Umstieg wird allerdings nicht von alleine funktionieren: Nach Ansicht der Wissenschaftler müsste der Handel mit Verschmutzungszertifikaten grundlegend reformiert werden – das würde der Industrie einen Anreiz geben, sich von der Kohlekraft abzuwenden. Denn im Moment ist aus Kohle gewonnene Energie immer noch viel zu günstig.