copilot Gegen Terror im Energiesektor | energie-tipp.de

Gegen Terror im Energiesektor

Die deutsche Energiewirtschaft wappnet sich gegen Cyberattacken. Der Bundestag hat ein IT-Sicherheitsgesetz verabschiedet, das eine Meldepflicht vorsieht.

Bislang galt bundesweit keine Meldepflicht für Cyberangriffe auf den Energiesektor. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik soll nun „unverzüglich erhebliche Störungen“ der Bundesnetzagentur melden.

Aber nicht nur bundesweit reagiert man. Auch auf EU-Ebene sind Netzbetreiber dazu verpflichtet, im zwei Jahres-Turnus einen Bericht vorzulegen und Sicherheitsbeauftragte für ihre Anlagen einzusetzen. Dazu gibt es Programme für ernsthafte Störungen bei der Versorgung mit Öl, Gas und Strom.

Die unsichtbare Bedrohung

In Zeiten von islamistischen Terrorbedrohungen und Gefahren durch Cyberkriminalität sind gerade die westlichen Industrienationen unter besonderem Druck. Damit gemeint sind nicht die Anschläge von Einzeltätern wie vor Kurzem im französischen Lyon, sofern sie nicht die Versorgungssicherheit berühren.
Wenn allerdings ein Cyber-Terrorist via Internet gezielt Viren in die Steuerung von Stromnetzen und Großkraftwerken einschleust, können ganze Blackouts entstehen.

Politik nimmt Gefahr ernst

Erst im Mai kamen die Energieminister der G7-Industrieländer in Hamburg zusammen. Dort war insbesondere die Vernetzung von Geräten und die Umstellung auf digitale Strominfrastrukturen ein Thema, das problematisiert wurde. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel betonte, dass intelligente Netze viel anfälliger für Cyber-Kriminalität seien.

KKW und Versorgungsanlagen als beliebte Ziele

Dass Kernkraftwerke (KKW) und Energieversorgungsunternehmen in den Fokus von Terroristen und Kriminellen gelangen, ist nicht neu. Laut einer Studie des Öko-Instituts wurden schon weltweit KKW bedroht. Das jüngste Ereignis ist der islamistische Übergriff auf eine Industrie-Gas-Anlage bei Lyon. In diesem Jahr verzeichnete man diverse ferngesteuerte Drohnen, die über französischen KKW kreisten. Wer genau hinter den Überflügen steckt, ist unklar. Klar ist jedoch, dass die Gefahr nicht nur über das Internet lauert.