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Gute Idee, schlechte Umsetzung

Die Mehrheit der Deutschen steht nach wie vor zur Energiewende – doch die Zustimmung bröckelt.

57 Prozent der Bürger befürworten die Energiewende, 2013 waren es noch 68 Prozent. Das geht aus dem „Deutschen Energiekompass“ hervor, einer repräsentativen Befragung von TNS Infratest im Auftrag des Innovationsforums Energiewende (If.E) der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Hannover.

Stimmungsumschwung

Dramatisch sind die Umfrageergebnisse in der energieintensiven Industrie: Nur noch 26 Prozent der Unternehmen dieser Gruppe stehen hinter der Energiewende, 2013 waren es 32 und 2012 noch 39 Prozent. Alle Unternehmen insgesamt sehen die Energiewende aktuell zu 57 Prozent positiv.

Kritik an Umsetzung

Für „die schwindenden Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung und den alarmierenden Stimmungsumschwung in der energieintensiven Industrie“ gibt es nach Einschätzung des If.E- und auch IG BCE-Vorsitzenden Michael Vassiliadis eine erkennbare Ursache: „Das ist zum einen in dem hohen Maß an Unzufriedenheit mit der politischen Umsetzung begründet. Und zum anderen im fehlenden Vertrauen in die weitere Gestaltung der Energiewende.“ Wenn sich dieser Trend verfestige, „dann wird aus der prinzipiellen Zustimmung zur Energiewende eine reale Ablehnung“, warnt Vassiliadis.

Nur 19 Prozent der Bevölkerung beurteilen das politische Management der Energiewende als gut, 78 Prozent finden es „mäßig“ bis „sehr schlecht“. Bei der energieintensiven Industrie stellen nur vier Prozent der Unternehmen der Regierung ein positives Zeugnis aus, bei allen Unternehmen sind es neun Prozent.