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Koalition plant Umlage für Smart Meter

Acht Euro könnte Haushalte bald pro Jahr zusätzlich an den Staat abgeben müssen. Die Koalition will so den Einsatz von Smart Meter ankurbeln – das meldet das Nachrichtenmagazin "Spiegel".

Intelligente Strommessgeräte – genannt Smart Meter – geben dem Verbraucher einen detaillierten Einblick in den Energieverbrauch. Wann habe ich wie lange mit welchem Gerät Strom verbraucht, wo liegt mein Einsparpotenzial? Aber die Bürger springen bisher auf die neue Technologie nicht an.

Mit einer Zwangsabgabe von acht Euro pro Haushalt soll die Technik weiter ausgebaut werden, meldet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Das könnte bis zum Jahr 2022 insgesamt 10,4 Milliarden Euro für die Einführung vom Smart Meter einbringen. Bundesumweltminister Peter Altmaier dementierte den „Spiegel“-Bericht dagegen.

Verbraucher springen nicht auf Smart Meter an

Erst wenn die Mehrzahl deutscher Haushalte über einen Smart Meter verfügt, lohnen sich spezielle Tarife, bei denen Energie dann besonders günstig ist, wenn viel Strom zur Verfügung steht oder wenig abgenommen wird. Dann kann das intelligente Messgerät Waschmaschine oder Geschirrspüler nachts einschalten, der Kosten wegen. Zwar müssen Smart Meter in Neubauten seit 2010 verpflichtet installiert werden. Die Umrüstung in bestehenden Gebäuden kommt aber nicht voran.

Die kommende Regierung aus Union und SPD will der Smart Meter-Technologie nun Dampf machen. Die Abgabe sollen laut „Spiegel“ alle Haushalte zahlen – auch solche, die gar kein smartes Gerät besitzen. Zwar bestritt Umweltminister Altmaier die Pläne, aber im letzte Woche ausgehandelten Koalitionsvertrag ist Folgendes zu lesen: „Wir wollen bereits 2014 verlässliche Rahmenbedingungen für den sicheren Einsatz von intelligenten Messsystemen für Verbraucher (…) auf den Weg bringen.“

Intelligenter Verbraucher versus gläserner Kunde

Für die flächendeckende Einführung des Smart Metering spricht einiges: Wird an sonnenreichen oder windstarken Tagen viel Ökostrom produziert, muss der mit einem „negativen Preis“ verkauft werden. Der Käufer erhält also Geld, damit er den Strom abnimmt. Smart Meter könnten hier verstärkt Geräte einschalten, um den überproduzierten Strom zu nutzen.

Die Kehrseite der Medaille ist der Datenschutz: Bis ins Kleinste detaillierte Nutzerprofile werden vom Smart Meter erstellt, die über Lebensgewohnheiten des Kunden Aufschluss geben. So könnte man theoretisch ermitteln, welches Fernsehprogramm gerade läuft, weil eine bestimmte Hell-Dunkel-Abfolge auf dem Bildschirm zu unterschiedlicher Stromabnahme führt.