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Netzkompromiss aus Bayern

Nur eine Stromleitung nach Bayern statt zwei, dafür aber subventionierte Gaskraftwerke – so lautet für Ilse Aigner das Ergebnis des Energiedialogs.

Es sei technisch gut möglich, die Versorgung des Freistaates ohne die Trassen Südlink und Südostpassage sicherzustellen. Zwei neue Trassen, so die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, werden nicht gebraucht.

Nach der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke hat Bayern bei der Stromproduktion eine Lücke von 40 Terrawattstunden, bei der gesicherten Leistung beträgt sie fünf Gigawatt.

Gaskraftwerke statt Trassen

Die Voraussetzungen für mehr Versorgungssicherheit müssten auf Bundesebene geschaffen werden. Die Frage, in welchem Maße Netzausbau notwendig sei, hänge davon ab, ob die Regierung die Marktbedingungen für den wirtschaftlichen Betrieb und den Bau von Gaskraftwerken in Bayern anpasst.

Weniger Windkraft

„Wir sehen heute, dass der Beitrag der Erneuerbaren zur Versorgungssicherheit beim gegenwärtigen Stand der Technik nur in eng begrenztem Umfang gesteigert werden kann“, so Aigner. „Bei einem weiter unkontrollierten Zubau gerade von Windkraft drohen uns nicht nur die Kosten der Energiewende aus dem Ruder zu laufen. Die künftigen Belastungen für das Netz wären enorm und würden einen immer größeren Bedarf nach zusätzlichen Leitungen auslösen. Damit muss Schluss sein!“

Die Produktion der Erneuerbaren sollte sich in Zukunft mehr am Bedarf orientieren. „Es funktioniert nicht“, so die Ministerin, „wenn wir die Spitzen immer weiter erhöhen, ohne die Täler zu füllen“.

Aigner wird die Eckpunkte nun Ministerpräsident Horst Seehofer vorstellen, der darüber mit den Parteivorsitzenden von CDU und SPD, Kanzlerin Merkel und Wirtschaftsminister Gabriel, verhandelt.