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Neuer Rekord beim Export

Dank des Ausbaus der Erneuerbaren verkauft Deutschland soviel Strom wie noch nie ins Ausland.

Dass die Energiewende zu einem Strommangel führt, muss keiner fürchten. Im Gegenteil: Nach einer Auswertung des Berliner Beratungsbüros Agora Energiewende hat Deutschland im ersten Halbjahr 2015 sogar so viel Strom exportiert wie nie zuvor. Unterm Strich gingen 25 Terrawattstunden (TWh) ins Ausland. Das entspricht acht Prozent des bundesweit von Januar bis Juni erzeugten Stroms. Im Vorjahreszeitraum waren es nur 19 TWh.

Strom aus Deutschland war am günstigsten

Angetrieben wurde die Nachfrage aus dem Ausland von den gesunkenen Preisen an der Strombörse. Im europäischen Vergleich sind die Preise für deutschen Strom dort sehr niedrig. Gesunken waren die Preise deshalb, weil immer Strom aus Erneuerbaren Energien angeboten wird. Ihr Anteil am deutschen Stromverbrauch wuchs auf den neuen Rekordwert von 31,4 Prozent.

Auch Kohlestrom wird exportiert

Die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohlekraftwerken ist leicht gesunken. Die Produktion von Kern- und Gaskraftwerken blieb in etwa auf Vorjahresniveau. „Vor allem die älteren Steinkohlekraftwerke geraten durch die stark gestiegene Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien zunehmend unter Druck und müssen ihre Produktion immer öfter drosseln. Sie suchen ihr Heil aber auch im verstärkten Export“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende.
„Unglücklicherweise verdrängt der Kohlestrom-Export in unseren Nachbarländern vor allem Strom aus klimafreundlicheren Gaskraftwerken, so in den Niederlanden oder – über die Transitländer Österreich, Frankreich und Schweiz – auch in Italien“, sagt Graichen. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ist der Stromexport insbesondere nach Frankreich und in die Schweiz deutlich gestiegen und in Richtung Österreich und Niederlande auf konstant hohem Niveau verblieben.