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Schummel bei der Lampenleistung

Lampen verbrauchen mehr als auf der Verpackung angegeben. Der Schwindel kostet die Verbraucher mehr als zwei Milliarden Euro.

In den dunklen Wintermonaten brennt das Licht häufig auch tagsüber. Macht nichts, schließlich sind Wohnung und Büro mit energiesparenden Leuchten erhellt. Doch eine Recherche hat ergeben: Bei den Verbrauchsangaben schummeln die Hersteller gerne. Viele Lampen verbrauchen mehr Strom und liefern weniger Licht, als auf der Verpackung angegeben. Laut einer Analyse des europäischen Umweltschutz-Dachverbandes EEB, haben Lampenhersteller über Jahre Unklarheiten bei der Ökodesign-Richtlinie der EU genutzt, um bei den Verbrauchsangaben hohe Toleranzen aufzuschlagen. Das berichtete die „Süddeutsche Zeitung“.

Zehn Prozent Marge

Hersteller von Leuchtmitteln müssen auf der Verpackung das Energielabel, die Leistung in Watt und die Helligkeit in Lumen angeben. Im Schnitt dürfen die Angaben zehn Prozent von den tatsächlichen Messungen abweichen. Das wird als Messungenauigkeit verbucht. Die Messungenauigkeits-Regelung gilt für alle Typen von Leuchten, Halogen- genauso wie Energiespar- oder LED-Lampen. Ein Schlupfloch, das Lampenhersteller gerne ausnutzen.

Die EU weiß Bescheid

Der EU-Kommission sei die legale Schummelei der Hersteller zwar bekannt, sie dulde die Tricks aber. Den Verbrauchern seien Mehrkosten beim Strom von bis zu zwei Milliarden Euro jährlich entstanden, so die EEB-Analyse. Einziges Gegenmittel, solange die EU noch nicht eingeschritten ist: Beim Kauf einfach zehn Prozent von der Leistung abziehen. Das gilt übrigens nicht nur für Lampen: Auch bei Wasserboilern, Waschmaschinen und Kühlschränken gibt es solche Schlupflöcher.