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Schweiz ohne Kernkraft

Geht es auch ohne? Deutschlands benachbartes Alpenland ist vorrübergehend atomstromfrei.

Das Schmelzwasser aus den Bergen bringt den Schweizer Wasserkraftwerken jede Menge Antrieb. So schafft es das Land seine Energie 100 Prozent atomstromfrei zu produzieren – zumindest vorrübergehend. Der Grund für die rasante Energiewende: In der Nacht von Sonntag auf Montag musste das Kernkraftwerk Gösgen mit 1.060 Megawatt für eine Reparatur vom Netz. Im Turbinenkreislauf war ein Leck aufgetreten. Weil die fünf anderen Kernkraftwerke des Landes wegen Jahresrevisionen, Störungen und Materialfehlern schon vorher abgeschaltet worden waren, ist in unserem Nachbarland kein einziger Atomreaktor mehr am Netz.

Stromüberschuss durch Wasserkraft

Trotz des Umstiegs auf Wasserkraft, muss kein Schweizer mit Kerzenlicht für die abendliche Beleuchtung sorgen oder das Elektro-Fondue im Schrank stehen lassen. „Mit Stromengpässen ist nicht zu rechnen“, heißt es aus dem Bundesamt für Energie BfE. Die Wasserkraftwerke produzieren derzeit ausreichend Strom – sogar mehr als ausreichend. Anfang der Woche konnte die Schweiz sogar noch Energie exportieren.

Ausstieg erst in 19 Jahren

Auch wenn es im Moment ganz gut ohne Atomkraft klappt, werden in den kommenden Wochen die Reaktoren wieder hochgefahren. Bis 2034 sollen alle Atomreaktoren endgültig vom Netz gehen – das hatte die Regierung nach Fukushima beschlossen. Laut Bundesamt für Energie betrug 2014 der Anteil der Kernenergie am Strommix der Schweiz 38 Prozent. Die Wasserwerke erzeugten gut 56 Prozent.