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Stadtlärm stresst Vögel

Untersuchungen zeigen, dass Verkehrslärm die Zellalterung von Vögeln beschleunigt.

Das Leben in der Stadt kann stressig sein, vor allem der Verkehr in urbanen Zentren macht vielen zu schaffen – auch Vögeln. Welche Auswirkungen Verkehrslärm auf ihren Organismus hat, zeigen Untersuchungen des Max-Planck-Instituts (MPI) für Ornithologie und der North Dakota State University anhand von Zebrafinken.

Verkürzte Lebenserwartung durch Lärm

Die Untersuchungen der Forscher geben Hinweise darauf, dass Zebrafinken, die städtischem Lärm ausgesetzt sind, deutlich schneller altern und eine entsprechend kürzere Lebenserwartung haben als ihre Artgenossen auf dem Land. Darauf deuten Strukturen aus DNA und Proteinen, die sogenannten Telomere, der Vögel hin. Die Telemore von lärmbelasteten Zebrafinken waren laut Untersuchungsergebnissen deutlich kürzer als die von Kontrollvögeln, die keinem Lärm ausgesetzt waren. Das deute auf eine kürzere Lebenserwartung hin, so die Forscher. Die Auswirkungen seien besonders hoch, wenn Jungvögel kurz nach Verlassen des Nestes einem erhöhten Lärmpegel ausgesetzt sind.

Anpassungsstrategien von Stadtvögeln

Viele Vogelarten haben bereits Strategien entwickelt, um sich der Lautstärke in Städten anzupassen. Amseln und Nachtigallen beispielsweise werden oft bereits um 4 Uhr nachts aktiv, um dem morgendlichen Stadtlärm zuvorzukommen. Auch singen sie meist sehr viel höher und lauter. Über 90 Dezibel können sie zwitschern – das entspricht der Lautstärke eines Presslufthammers. Doch nicht alle Singvögel können ihre Rufe variieren. Kuckucke, Golddrosseln, Hausspatze oder Rohrsänger könnten deshalb langfristig komplett aus Städten verschwinden.