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Unabhängig mit Erneuerbaren Energien

Mehr Unabhängigkeit von Russland: Laut einer neuen Greenpeace-Studie könnte die EU ihren Energieimport bis 2030 um 40 Prozent senken, wenn sie künftig auf mehr Erneuerbare Energie setzt.

Eine im Auftrag von Greenpeace durchgeführte und heute veröffentlichte Studie des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums zeigt neue Wege für die europäische Umweltpolitik auf: Die Europäische Union (EU) könnte ihre Energieimporte bis zum Jahr 2030 um 40 Prozent senken, wenn sie in Zukunft auf ein konsequentes Zusammenspiel aus Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz setzt. Damit würde die EU nicht nur eine echte Energiewende in Europa einleiten und ihren klimaschädlichen CO2-Ausstoß signifikant senken, sondern würde sich damit auch unabhängiger machen.

Hohe Investitionskosten wären notwendig

Das Energieszenario von Greenpeace schlägt vor, den Anteil der Erneuerbaren Energien bis 2030 auf 45 Prozent zu steigern und 40 Prozent Energie einzusparen (im Vergleich zu 2005). So könnte die EU die heutigen Gasimporte um rund 25 Prozent und ihre Ölimporte um bis zu 40 Prozent senken. Auf diese Weise würde die EU 45 Prozent weniger Energieimporte benötigen als bisher geplant. Der Vorschlag der EU-Kommission sieht aktuell vor, dass Europa bis 2030 seine Treibhausgasemissionen um 40 Prozent senken und den Anteil Erneuerbarer Energien auf lediglich 27 Prozent steigern soll.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied der beiden Szenarien liegt in den Investitionskosten: Während das EU-Szenario mit Investitionen von 1,55 Billionen Euro bis 2030 rechnet, liegen die von Greenpeace veranschlagten Investitionen bei 1,75 Billionen.

EU soll sich aus russischer Abhängigkeit befreien

Die Pläne der EU-Kommission seien allerdings völlig unzureichend, so der Greenpeace-Experte Sven Teske. Denn Europas Abhängigkeit von fossiler Energie und riskanten sowie teuren Importen seien zwei Seiten derselben Medaille. Erneuerbare Energien würden dagegen Arbeitsplätze schaffen, dem Klimaschutz nutzen und seien das beste Rezept für Energieunabhängigkeit.

Uneinigkeit in der EU

Derzeit beraten Europas Staats- und Regierungschefs über einen Weg aus der Energieabhängigkeit von russischem Öl und Gas. Zwar eint die EU-Staaten weitgehend die Absicht, sich aus der Abhängigkeit zu befreien, allerdings setzen die einzelnen Staaten dafür auf verschiedene Mittel. Während sich zwar viele Länder wie Deutschland, Portugal oder Dänemark für verbindliche Ökostrom-Ausbauziele aussprechen, setzt etwa Großbritannien weiter auf Atomkraft und Polen weigert sich, auf seine eigene günstige Kohle zu verzichten. Wie die Zukunft der europäischen Energiepolitik tatsächlich ausschauen wird, entscheidet sich auf dem EU-Gipfel.