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„Venedig Afrikas“ versinkt im Müll

Nokoué-See in Benin ist „Bedrohter See des Jahres 2019“.

Ganvié am Nordufer des Nokoué-Sees in Benin ist das größte auf Stelzen errichtete Dorf in Afrika und wird gerne das „Venedig Afrikas“ genannt. Doch der Schein trügt – das Ökosystem des Nokuoé-Sees ist durch Müll und Chemikalien aus menschlicher Hand bedroht. Die Verschmutzung stellt auch eine Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar.

Bedrohung für Gesundheit und Existenz

Ursächlich sind die fehlende Abwasserreinigung sowie die Tatsachen, dass die Fäkalien aus den Toilettenanlagen direkt ins Seewasser geleitet werden und der Müll im Gewässer entsorgt wird. Dazu kommt, dass das Abflusswasser der Müllhalden aus Contonou – der größten Stadt des Landes – voller Phosphat, Chlorid, Ammonium & Co. im Nokoué-See endet. Zudem gelangen über den Fluss Ouémé chemische Düngemittel, Pestizidrückstände in den See. Die daraus resultierenden miserablen hygienischen Bedingungen führen zu zahlreichen Krankheiten, an denen jährlich vor allem Kinder sterben. Dadurch, dass der Nokoué-See zu den wichtigsten Fischerei-Quellen in Benin gehört, stellen die Verschmutzungen sowohl eine gesundheitliche als auch eine existenzielle Bedrohung für den Menschen dar.

Auf dem Weg der Besserung

Mit dem Ziel, die Bevölkerung zu schützen und die verantwortlichen Behörden zu sensibilisieren, wurde der Noukoué-See am 2. Februar, dem Weltfeuchtgebietstag, vom Global Nature Fund und der örtlichen Living Lakes-Partnerorganisation Amis de l´Afrique Francophone-Bénin (AMAF-BENIN) zum „Bedrohten See des Jahres 2019“ ernannt. Die AMAF-BENIN hat bereits erste Sanierungsmaßnahmen am Ufer des Flusses durchgeführt, und auch die Informationskampagnen in den Gemeinden brachten schon erste Erfolge mit sich.