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Umweltfreundliches Kaminfeuer

Wärme vom Kamin, knisternde Holzscheite: Für viele Menschen ist das der Inbegriff der Gemütlichkeit. Heizen mit Holz gilt darüber hinaus als CO2-neutral und ökologisch unbedenklich.

Hartes Holz wie Buche oder Eiche ist für Kaminfeuer besonders gut geeignet und „liefert“ die meiste Holzenergie: rund 2.100 Kilowattstunden pro Raummeter Holz (was einem 1 Meter hohen und 1 Meter breiten Stapel Schichtholz entspricht). Doch welche Holzsorte man auch immer wählt: Entscheidend für Wärme und Raumklima ist der Grad der Feuchtigkeit in den Holzscheiten. Laut Bundesimmissionsschutzverordnung (BimSchV) darf Kaminholz maximal 25 Prozent Holzfeuchte haben.

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Feuchtes Holz = schädlicher Qualm

Hintergrund: Je feuchter das verbrannte Holz ist, desto höher liegt die Konzentration umwelt- und gesundheitsschädlicher Stoffe in den Abgasen (Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe, Ruß und Feinstaub). Feuchtes Holz schädigt die Atemwege, qualmt höllisch und heizt schlechter, weil beim Verbrennen erst einmal das Wasser im Holz verdampft. Fachleute empfehlen, frisches Holz zu spalten und vor dem Einsatz im Kamin zwei Jahre trocken zu lagern. Holz mit ca. 15 Prozent Feuchte brennt am besten und am längsten. Ein Filter für den restlichen Feinstaub ist trotzdem erforderlich.

Wer gar keinen oder nur wenig Lagerplatz für Holzstapel hat, wird sich notgedrungen im Baumarkt mit Kaminholz eindecken müssen. Auch hier wird jedoch manchmal zu feuchtes Brennholz verkauft, wie Stichproben von Stiftung Warentest zeigten („test“, Heft 12/2011). Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte sich ein spezielles Messgerät zulegen, um damit beim Einkauf die Feuchtigkeit im Holz zu prüfen. Solche Geräte zum Einstechen ins Holz sind schon ab ca. 20 Euro erhältlich. Achtung: Wassergehalt und Holzfeuchte sind nicht dasselbe. Gibt der Verkäufer einen Wassergehalt von 20 Prozent in den Scheiten an, bedeutet das 25 Prozent Holz- oder Restfeuchte (die anders gemessen wird).

Kaminofen: Am besten mit Feinstaubfilter

Selbst mit vorbildlich getrocknetem Kaminholz heizen manche Kaminöfen wenig effizient und stoßen zu hohe Schadstoffmengen aus. Nur einem einzigen der geprüften Modelle bescheinigten die Experten von Stiftung Warentest („test“, Heft 11/2011) eine „gute, umweltschonende Verbrennung“. Pelletgeräte erreichten bessere Abgaswerte. Auf die Abgaswerte sollten Hausbesitzer im eigenen Interesse beim Kauf unbedingt achten. Seit 2010 gelten für den Feinstaubausstoß neuer Kaminöfen (in der BiMSchV festgelegte) Höchstgrenzen: maximal vier Gramm Kohlenmonoxid und 150 Milligramm Staub pro Kubikmeter Luft.

Lohnt sich die Investition?

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Fürs Klima auf alle Fälle, doch wie sieht es finanziell aus? Holz ist deutlich günstiger als Heizöl. Vor einem Kauf sollten Hausbesitzer aber unbedingt den Schornsteinfeger zu Rate ziehen. Denn nicht nur der Preis des Ofens und des Brennstoffs ist zu kalkulieren: Bei einem Kaminofen können die Installationskosten beträchtlich sein, zumal dann, wenn der Schornsteinfeger zu dem Schluss kommt, dass ohne einen neuen Schornstein nichts geht …

In gut abgedichteten Häusern kann auch die Luftzufuhr zum Problem werden: Dann ist zusätzlich ein Anschluss nötig, um den Ofen mit Luft von außen zu versorgen. Manche Öfen erwiesen sich im Test als schlecht regelbar. Solche Modelle sind eindeutig keine gute Investition. Denn zu hohe Wärmeabgabe führt zwangsläufig zur Verschwendung von Energie, weil den Bewohnern (vor allem in gut wärmegedämmten Gebäuden!) nichts anderes übrig bleibt, als die Fenster weit zu öffnen. Eine interessante Alternative für Besitzer von Solaranlagen sind Kaminöfen, die damit kombiniert werden können. Öfen mit Wasseranschluss erhitzen „nebenbei“ Wasser im Warmwasserspeicher.