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Emissionen verschulden Meeresanstieg

Eine Studie zeigt: Der Mensch trägt in den letzten Jahrzehnten die größte Schuld am Anstieg der Weltmeere.

Im vergangenen Jahrhundert ist der Meeresspiegel so schnell angestiegen wie seit 3.000 Jahren nicht mehr. 2,7 Millimeter pro Jahr beträgt der globale Meeresspiegelanstieg laut einer Studie des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung momentan. Das klingt zunächst unbedeutend, macht aber durchaus einen Unterschied: Die riesige Sturmflut „Sandy“, die 2012 große Teile New Yorks überschwemmte, hat einer weiteren Studie zufolge circa ein Zehntel mehr Menschen und Wohneinheiten betroffen als das ohne den Anstieg des Meeresspiegel der Fall gewesen wäre. Die Kosten der Schäden wären circa 2,3 Milliarden Dollar niedriger gewesen.

Meere messen Klimawandel

Ozeane gelten als zuverlässiger Gradmesser für den Klimawandel. Das Wasser reagiert träge und langsam, dafür konstanter als die ständig schwankende Temperatur in der Atmosphäre. Grund für den starken Anstieg des Meeresspiegels ist das Schmelzen der Gletscher und Polkappen sowie die Ausdehnung der Weltmeere infolge der Erderwärmung. Der Mensch ist mitverantwortlich an dieser Entwicklung, das ist lange bekannt. Ein internationales Forscherteam zeigt nun, in welchem Ausmaß menschliche Tätigkeiten dazu beitragen.

Hauptschuld liegt beim Menschen

Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der menschliche Einfluss auf den globalen Meeresspiegel die natürlichen in den vergangenen 50 Jahren überholt hat. Dieser Wechsel passierte schnell: Noch bis 1950 lag der anthropogene Anteil noch bei etwa 15 Prozent. Seit 1970 sind laut Studie schon etwa zwei Drittel des Anstiegs durch menschliche Emissionen verursacht worden. Die Forscher möchten noch weitergehen und herausfinden, wer in der Vergangenheit wie viel Kohlendioxid ausgestoßen hat. „Wenn dann das Verursacherprinzip zur Begleichung dieser Klimaschäden verwendet wird, wäre das ein großer Schritt in Richtung globaler Gerechtigkeit“, sagt der Klimawissenschaftler Ben Marzeion von der Universität Bremen.