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Viel Wind um nichts?

Dank jeder Menge Wind und dem Bau von Windanlagen wurde Ende September mehr Windstrom erzeugt als im ganzen letzten Jahr. Doch nicht alle jubeln.

In den ersten neun Monaten erzeugten Windkraftanlagen in Deutschland 59 Milliarden Kilowattstunden Strom. Zum Vergleich: Die Bilanz der Windstrom-Erzeugung lag im Vorjahr bei nur 57,4 Milliarden Kilowattstunden. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Dabei ist der auf See erzeugte Anteil von 1,4 Milliarden Kilowattstunden auf 4,6 Milliarden Kilowattstunden gestiegen.

Nicht alle Jubeln

Bei allem Grund zu Jubeln regt sich doch auch Widerstand. Eine Reihe von Bürgerinitiativen stellt sich vehement gegen den Ausbau der Windkraft. Der Grund: Die Windräder seien optisch unschön und vor allem zu laut. Streitpunkt ist der so genannten Infraschall – also die tiefen Töne, die Windkraftanlagen erzeugen. Experten debattieren um die Auswirkungen des Infraschalls. Angeblich führt er zu Stress, Schlaf-und Konzentrationsstörungen.

Windturbinen-Syndrom und Nocebo-Effekt

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Infraschall ab einer gewissen Lautstärke bei Menschen Zustände wie Furcht oder Beklemmung auslösen kann. Doch erst ab einem bestimmten Level. Die Intensität der Windparkanlagen ist dafür zu schwach. Eine Studie der Wissenschaftlerin Dr. Nina Pierpont aus Auckland in Neuseeland ergab, dass die Sorge durch Infraschall von Windkraftanlagen krank zu werden, die Symptome hervorrufen könne. Sie verwenden den Begriff Nocebo-Effekt. Er ist das Gegenteil vom Placebo-Effekt und bezeichnet eine negative Reaktion auf ein medizinisches Präparat ohne Wirkung.