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Thermografie: Schwachstellen aufspüren

Wärmebilder liefern Hinweise, ob eine energetische Sanierung notwendig ist. Die beste Jahreszeit dafür ist der Winter.

Die Heizkostenabrechnung ist ungewöhnlich hoch? Es gibt ein Problem mit Schimmel? Eine energetische Sanierung steht an? In diesen Fällen ist eine thermografische Untersuchung des Hauses sinnvoll. Die Aufnahmen zeigen auf einen Blick und in Farbe, wie viel Wärme durch Fassade, Fenster und Dach nach außen entweicht. Auch während einer Sanierung lohnen sich die Wärmebilder. Sie zeigen die Qualität der Arbeiten – Undichtigkeiten werden sichtbar gemacht werden.

Thermografiekameras wandeln die für das menschliche Auge unsichtbare Wärmestrahlung mit Hilfe von Spezialsensoren in Farbbilder um. Grundsätzlich wird zwischen Außen- und Innnenthermografie unterschieden. Bekannt ist vor allem die Außenthermografie: „Die Außenthermografie stellt in den Farben Rot, Orange und Gelb dar, welche Stellen des Gebäudes hohe Wärmeverluste und einen entsprechenden Sanierungsbedarf aufweisen“, sagt Dieter Bindel vom Gebäudeenergieberaterverband GIH. „Grün und Blau zeigen an, dass eher wenig Wärme nach außen dringt.“ Bei der Innenthermografie verhält es sich umgekehrt: Ist die Farbe dunkel, dann ist das Bauteil kalt und sanierungsbedürftig und entsprechend schlecht gedämmt. Schlecht gedämmte Wände weisen ein höheres Schimmelrisiko auf und verschlechtern den Wohnkomfort.

Auf optimale Witterungsbedingungen achten

Die Wärmebilder gelingen am besten, wenn der Temperaturunterschied zwischen den Innenräumen und der Umgebung möglichst groß ist. Damit ist die Heizperiode die ideale Zeit für eine Thermografie. Wichtig ist es, Fenster und Außentüren vor einer Thermografie-Untersuchung geschlossen zu halten. „Sonst kann sich die Fassade durch die herausströmende, warme Innenluft erwärmen und falsche Temperaturwerte anzeigen“, erklärt Bindel. Rollläden und Fensterläden bleiben in dieser Zeit geöffnet, damit die energetische Qualität der Fenster auf den Wärmefotos abgebildet werden kann.

[contentImage source=“5241755″ desc=“Eine Thermografie gibt Aufschluss über notwendige Sanierungsmaßnahmen. Aber nur, wenn sie richtig angewandt und ausgewertet wird. Deshalb Vorsicht vor Billiganbietern. Angebote unter 100 Euro sind oft unseriös. “ title=““ align=“rechts“ /]

Die Aufnahmen dürfen außerdem nicht bei Regen oder Schneefall durchgeführt werden, das verfälscht die Ergebnisse. Die Witterung sollte kalt und trocken sein. Wichtig ist zudem, dass kein Sonnenschein am Tag der Aufnahmen herrscht: Wurden die Außenwände einige Stunden vor der Aufnahme noch von der Sonne beschienen, zeigt die Infrarotkamera die Restwärme in der Fassade an. Bei der Interpretation der Bilder wird das dann fälschlicherweise als ein Wärmeleck gedeutet.

Wärmebildfotos sollten von speziell ausgebildeten Experten durchgeführt werden, da Fachwissen nötig ist, um die Aufnahmen richtig zu interpretieren. 250 bis 400 Euro kostet die Untersuchung des Eigenheims. „Die Fotos sagen uns nicht, was wir tun sollen, sie zeigen nur die Defizite der Gebäudehülle auf“, sagt Petra Hegen von Programm Zukunft Altbau. Welche Sanierungsschritte wirklich nötig und in welcher Reihenfolge sinnvoll sind – das finden Hausbesitzer nur nach einer individuellen Analyse eines Gebäudeenergieberaters heraus.