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Wohin mit dem Elektroschrott?

Seit Juli 2016 müssen auch Elektrohändler Altgeräte zurücknehmen. Doch das funktioniert trotz gesetzlicher Verpflichtung noch nicht überall.

Alles, was ein Kabel hat oder von Batterien betrieben wird, gehört nicht in den Hausmüll. Denn in Elektrogeräten stecken wertvolle Rohstoffe, die wiederverwertet werden können – aber auch Schadstoffe, die fachgerecht entsorgt werden müssen. Wertstoffhöfe nehmen Elektroschrott kostenlos entgegen. Trotzdem entsorgen viele Menschen ihre alten Geräte verbotenerweise in der Abfalltonne. Um es den Verbrauchern leichter zu machen, hat die Bundesregierung per Gesetz verfügt, dass der Handel Elektroschrott zurücknehmen muss. Seit Juli 2016 gilt: Geräte mit einer Kantenlänge von weniger als 25 Zentimetern können in einem Elektrogeschäft abgegeben werden, unabhängig davon, ob sie auch da gekauft worden sind.

Auch Online-Shops sind der Pflicht

Größere Geräte muss der Händler nur annehmen, wenn der Kunde ein gleichwertiges Neugerät kauft. In der Rücknahmepflicht sind alle Läden, die mehr als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Hat der Laden neben Elektrogeräten weitere Waren im Angebot, zählt nur die Fläche mit elektronischen Produkten. Auch Onlineshops ab einer Lagerfläche von 400 Quadratmeter sind in der Rücknahmepflicht. Sie können beim Recycling zum -Beispiel mit einem stationären Handel kooperieren.

Ob Ladengeschäft oder Onlinehandel – an der Umsetzung des Gesetzes hapert es noch. „Wo Druck durch die Öffentlichkeit herrscht, also bei den großen Händlern, klappt es, bei den Kleineren oft nicht“, stellt Tristan Jorde von der Verbraucherzentrale Hamburg fest. „Die Händler benötigen zusätzliche Lagerfläche, um den Elektroschrott anzunehmen.“ Und genau da liegt das Problem, denn Lagerräume sind teuer. Tristan Jorde empfiehlt, Verstöße an eine Verbraucherzentrale zu melden. Händler, die sich nicht an die Regelung halten, müssen mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 Euro rechnen.

Im Briefkasten entsorgen

Bis die Rücknahme flächendeckend funktioniert, bleibt die Fahrt zum Wertstoffhof. Oder für kleine Geräte der Gang zum Briefkasten. Denn mit der Electroreturn-Versandmarke der Deutschen Post kann jeder kostenlos Elektroschrott an die Post schicken. Voraussetzung: Das Gerät wiegt nicht mehr als ein Kilo und passt in einen Maxibrief. Wie Wertstoffhöfe und Händler übergibt die Post den Elektroschrott an professionelle Recycler – die sorgen dafür, dass wertvolle Metalle wieder dem Rohstoffkreislauf zugeführt werden. 


Reparieren, spenden oder langlebigere Geräte kaufen – wer weniger Elektroschrott produzieren will, findet hier Tipps.