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Freie Fahrt für Erdgas und Elektro

Der Absatz von Elektroautos hinkt den Zielen der Regierung noch hinterher. Auf der IAA in Frankfurt glänzen aber bereits neue E-Modelle und andere alternative Antriebe.

Das von der Bundesregierung ausgelobte Ziel, bis 2020 eine Million Elektro-Autos auf die Straßen zu bringen, liegt noch in weiter Ferne – nur 70.000 Stromer fahren bisher auf deutschen Straßen. In den Fahrzeugmarkt mit E-Autos scheint nun aber Bewegung zu kommen. Auf der 65. Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt sind so viele E-Modelle wie nie vertreten. Fast alle namhaften Hersteller ziehen mit und präsentieren nagelneue oder umgerüstete Modelle mit alternativen Antrieben.

Alternative Antriebe im Auftrieb

Allein der VW-Konzern kündigt für das nächste Jahr 14 Modelle mit E-Antrieb an. 2018 will man nach eigenen Aussagen Weltmarktführer in der Elektromobilität sein. Neben dem umgerüsteten Erfolgskind der Wolfsburger (e-Golf) steht auch ein jüngeres Modell zum Verkauf, der e-Up. BMW legt mit den Modellen i3 (siehe Foto) und i8 nach.

Aufbruchstimmung ist auch bei Erdgas-Autos zu spüren. Die Europäische Union will Strom, Wasserstoff, Erdgas sowie Bio-Erdgas als Treibstoffe voranbringen. Im Rahmen des „Clean Power for Transport“ genannten Programmes sollen unter anderem bis Ende dieses Jahrzehnts Erdgastankstellen im Abstand von höchsten 150 Kilometern anzufahren sein. Hierzulande ist dies keine Vision mehr. Die Hersteller ließen sich vom Programm mitziehen und sind auf der IAA mit Erdgas stark vertreten.

Stroh und Gülle statt Benzin

„Die automobile Zukunft kann mit Erdgas und Bio-Erdgas im Tank angepackt werden. Dieser Weg ist bereits heute praxistauglich und bezahlbar“, versicherte Dr. Timm Kehler, Geschäftsführer der erdgas mobil GmbH. So präsentieren acht große Automarken ihre Erdgas-Modelle auf der Autoschau. Die stoßen bis zu 97 Prozent weniger CO2 aus als Benziner, wenn sie mit Bio-Erdgas aus Stroh oder Gülle laufen.

Autofahrern, die erst in der Praxis überzeugt werden müssen, steht der Audi A3 Sportback zu Wahl: Sein bivalentes System aus Benzin und Erdgas lässt ihn mit einer Tankfüllung bis zu 1.300 Kilometer weit laufen. Als Beweis für die große Reichweite von Erdgasfahrzeugen bewältigte Rekordfahrer Gerhard Plattner 2.700 Kilometer von Vicenza in Italien bis nach Stockholm. Sein Kommentar: „Meine Tour zeigt, wie problemlos der Kraftstoff Erdgas an den Tankstellen zu handhaben ist und wie sparsam, langstreckentauglich und zuverlässig Erdgasfahrzeuge sind.“

Das durchschlagendste Argument für den Endverbraucher ist aber der Preis: Eine Fahrt mit einem Erdgas-Auto kostet nur rund die Hälfte im Vergleich zu einem Benziner. Den Diesel-Preis schlägt Erdgas immerhin noch um 30 Prozent. Hier müssen die Stromer noch nachlegen. Diese glänzen zwar ebenfalls im Verbrauch – ihr Anschaffungspreis liegt aber deutlich höher.