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"Globales Problem der Atomkraftwerke"

Feine Risse in belgischen Reaktoren könnten ein Hinweis auf ein weltweites Sicherheitsrisiko von Kernkraftwerken sein.

Tausende neu festgestellte Risse in den Reaktordruckbehältern der belgischen Atomreaktoren Doel 3 und Tihange 2 haben möglicherweise schwerwiegende Konsequenzen für sämtliche Kernkraftwerke weltweit. Als ein mögliches „globales Problem der Atomkraftwerke“ bezeichnete Jan Bens, der Leiter der belgischen Atomaufsicht FANC (Federal Agency for Nuclear Control), die Risse in den Druckbehältern. Bens empfiehlt eine globale Untersuchung der Atomanlagen. Experten warnen, die Risse könnten durch ein bisher unbekanntes Phänomen der Materialermüdung entstanden sein. Davon könnten auch die deutschen Kernkraftwerke betroffen sein.

Über 16.000 Risse

Bereits im Sommer 2012 wurden bei der Revision des belgischen Reaktors Doel 3 mit Ultraschalluntersuchungen unerwartete feine Risse im Stahl des Reaktordruckbehälters festgestellt. Wenig später entdeckten Inspekteure ähnliche Schäden im Druckbehälter des Reaktors Tihange 2. Die Atomaufsicht ordnete weitere Tests an und veröffentlichte im Dezember 2014, dass dabei weitere Tausende haarfeine Spalten in den Druckbehältern gefunden worden waren – deutlich mehr als erwartet. Insgesamt wurden 13.047 Risse im Reaktor Doel 3 und 3149 Risse im Druckbehälter von Tihange 2 entdeckt.

Katastrophale Folgen

Der Druckbehälter ist das Herzstück eines Atomreaktors, er beinhaltet unter anderem die hochradioaktiven Brennelemente. Hier findet die nukleare Kettenreaktion statt. Ein plötzliches Versagen des Druckbehälters ist in den Auslegungen der Atomreaktoren nicht vorgesehen und könnte zu einer katastrophalen Freisetzungen radioaktiver Strahlung führen.