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Glyphosat: das Ende naht?

Im Dezember läuft in der Europäischen Union die Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels aus. Ob eine Verlängerung kommt, ist weiterhin unklar.

Das Breitbandherbizid Glyphosat wird weltweit genutzt und gilt in der Landwirtschaft als wichtiges Hilfsmittel. Wegen einer möglichen krebserregenden Wirkung steht das Pflanzengift jedoch seit einiger Zeit in der Kritik. Dieses Jahr läuft die EU-Zulassung aus, für eine Verlängerung konnte bislang keine qualifizierte Mehrheit der EU-Staaten erreicht werden. Am 25. Oktober ist es der Europäischen Kommission nicht gelungen, im zuständigen Expertenausschuss eine Verlängerung durchzusetzen. Am Tag zuvor hatte sich das EU-Parlament für ein endgültiges Verbot ab 2022 ausgesprochen.

Wie geht es nun weiter?

Die EU-Kommission fordert eine Verlängerung der Zulassung des Pestizids um fünf bis sieben Jahre. Ursprünglich sollte die Zulassung sogar zehn Jahre betragen. Mitgliedsstaaten wie Frankreich sprachen sich gegen eine Verlängerung aus. Die deutsche Regierung wird sich bei einer Abstimmung enthalten. Die Brüsseler Behörde will nun im November eine neue Sitzung des zuständigen EU-Expertenausschusses ansetzen und bis dahin eine Lösung ausarbeiten, die größtmögliche Unterstützung erhält. Möglich ist etwa, das Produkt schneller als geplant vom Markt zu nehmen und es solange zuzulassen.

Meinungen in Deutschland

Die Meinungen in Deutschland sind gespalten: Das Umweltministerium besteht auf einem Verbot, das Landwirtschaftsministerium will eine weitere Zulassung. Für die Landwirtschaft hätte ein Verbot verheerende Folgen, argumentieren Glyphosat-Befürworter: „Die Erforschung und Zulassung von neuen Wirkstoffen dauert im günstigsten Fall zehn bis 15 Jahre“, beklagt Michael Lohse vom Deutschen Bauernverband. Umweltschützer und Grüne betonen, ein Verbot könne den Weg öffnen für einen nachhaltigeren Umgang mit Pflanzenschutzmitteln.