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Balkon-Solarmodule stehen vor der Zulassung

Verbraucher dürfen künftig Strom mit Mini-Fotovoltaik-Anlagen erzeugen.

Mini-Fotovoltaik-Anlagen bestehen aus ein bis vier Modulen mit einem Wechselrichter und lassen sich gut auf dem Balkon oder der Terrasse errichten. Hauseigentümer und Mieter konnten die kleinen Solaranlagen in Deutschland jedoch bislang nicht nutzen. Das wird sich wohl bald ändern: Ein Normierungsverfahren der Deutschen Kommission Elektrotechnik (DKE) und des Verbands der Elektrotechnik (VDE) überholt derzeit die Norm VDE 0100-551, die den Anschluss an eine gewöhnliche Haushaltssteckdose untersagt.

„Ein längst überfälliger Durchbruch“

„Die Einigung macht den Weg frei für die massenhafte Nutzung solcher kleinen PV-Anlagen, die Mieter von nun an problemlos auf ihrem Balkon anschließen und damit eigenen Solarstrom ernten können“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand von Greenpeace Energy. „Das ist ein längst überfälliger Durchbruch für die Solarenergie in deutschen Städten.“ Bernhard Weyres-Borchert, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS), ist ebenfalls erfreut: „Die überarbeitete Norm ist endlich zeitgemäßer. Denn steckbare Solarmodule mit modernen Wechselrichtern erfüllen seit Jahren sämtliche Sicherheitsstandards.“

Ein paar offene Fragen bleiben allerdings

Noch ist der Weg für die Mini-PV nicht vollständig freigeräumt. Es muss geklärt werden, ob die Mini-Module spezielle Einspeisesteckdosen benötigen oder sie über gewöhnliche Stutzkontakt-Stecker ans Stromnetz angeschlossen werden. Außerdem fehlt noch eine Produktnorm, an der aber bereits gearbeitet wird. Sie soll Anfang 2019 veröffentlicht werden, so das VDE und DKE. DKE und VDE erarbeiten für Deutschland geltende Sicherheitsbestimmungen bei elektronischen Geräten. In der Schweiz, Portugal und Österreich nutzen Bewohner übrigens schon längst solche Stecker-Solargeräte, die bei rund 200.000 Haushalten problemlos funktionieren.