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Klimakiller Holzverbrennung

15 Millionen Öfen gibt es in Deutschland. So schön die Wärme eines Holzfeuers ist, so schädlich ist der Rauch für die Gesundheit.

Es gibt kaum etwas Gemütlicheres als abends bei einem Glas Wein am knisternden Feuer zu sitzen. Für die Umwelt jedoch ist ein Kamin als andere als romantisch. Denn die bei der Verbrennung von Holz im Herbst und Winter durch chemische Reaktionen entstehenden Gase spielen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Aerosol und Feinstaub und schädigen die Erdatmosphäre. Zu diesem Schluss kommen Forscher des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Scienze dell'Atmosfera e del Clima.

Nässe und Nebel als Problem

Feinstaub gefährdet die Gesundheit, belasten Herz und Lunge. An den Folgen der Luftverschmutzung sterben in Europa jedes Jahr 300 Menschen. „Mehr als zur Hälfte ist dabei auf die Bildung von sekundärem organischem Aerosol zurückzuführen“, sagt Projektleiterin Stefania Gilardoni. Bei hoher Luftfeuchtigkeit steige der Anteil der Feuchtpartikel, die die Entstehung von atmosphärischem Aerosol und somit von Feinstaub begünstigen.
„Nässe und Nebel beschleunigen die chemische Reaktion, die während der Holzverbrennung zur Bildung von sekundärem organischen Aerosol und einem signifikanten Anstieg der Feinstaubkonzentration führt“, ergänzt die Forscherin. Dies erkläre den in der Atmosphäre zu beobachtenden überdurchschnittlich hohen Anteil von Aerosol während der kalten Jahreszeit.

Bessere Umweltpolitik gefordert

Die ausgelöste stärkere Absorption der Sonnenstrahlen heizt die Atmosphäre auf und beeinflusst damit auch den Verlauf des Klimawandels. Diese bisher wenig beachteten Vorgänge sollten in die Gestaltung der Umweltpolitik mit einfließen, fordern die italienischen Forscher. Allerdings müssten die damit in Zusammenhang stehenden physikalischen und chemischen Abläufe noch besser erforscht werden.