copilot Smartes Heim: Das Haus der Zukunft | energie-tipp.de

Smartes Heim: Das Haus der Zukunft

Das vernetzte Zuhause ist schon heute möglich – und spart jede Menge Energie.

Die Sonderschau „Das E-Haus“ zeigte auf der IFA 2012 in Berlin, was ein „Smart Home“ alles kann: Die Besucher erlebten, wie sich das Haus übers Mobiltelefon steuern lässt, wie die Bewohner ihren Energieverbrauch am Bildschirm managen, wie intelligente Technik Menschen mit Behinderung ein komfortables Zuhause bereitet und natürlich, wie viel Spaß vernetzte Multimedia bringt.

Das „E-Haus“ der IFA integrierte Technik, die schon heute auf dem Markt erhältlich ist. Die hat jedoch ihren Preis. Nicht jeder will gleich ein komplett fernbedienbares Haus einrichten. Einen bezahlbaren Einstieg bieten „smarte Steckdosen“, über die man per Smartphone alle angeschlossenen Elektrogeräte ein- und ausschalten kann. Auch im Bereich Heizen ist das Haus der Zukunft schon im Heute angekommen.

Smarte Heizung spart Heizenergie

Dirigiert eine funkbasierte zentrale Steuereinheit das gesamte Heizsystem, müssen die Bewohner nicht mehr jeden Heizkörper einzeln programmieren, um für alle Räume die passende Temperatur festzulegen. Sensoren messen die Raumtemperatur, die Steuereinheit sendet die Daten per Funk an die Ventile und diese reagieren entsprechend. Bis zu zehn Prozent der Heizwärme spare das System, versprechen die Anbieter.

Zukunftsmusik ist noch das Regelungssystem, an dem Forscher der Technischen Hochschule Wildau tüfteln: Dabei drosseln Temperaturfühler die Heizung, wenn niemand anwesend ist. Die Bewohner geben der Steuerung die gewünschte Temperatur an. Langfristig registriert die Steuerung ihre Gewohnheiten („Anwesenheitsintervalle“) und stellt die Heizung automatisch darauf ein. Das soll den Verbrauch an Heizenergie um ein Drittel senken.

[contentImage source=“4084721″ desc=““ title=“smart home phone“ align=“rechts“ /]

Dagegen ist komfortable Fernbedienung bei einer vernetzten Heizung bereits Standard: Wer früher als geplant aus dem Büro kommt, kann von unterwegs per Smartphone oder Notebook die programmierten Werte ändern, sprich: die Heizung einschalten.

Strom sparen mit vernetzten Haushaltsgeräten

Die Mehrzahl der Computer und Fernseher ist mittlerweile mit Internetanschluss ausgestattet, die Geräte können ohne weiteres kommunizieren. Haushaltsgeräte mit solchen Funktionen kündigen die Hersteller schon länger an – bisher ist allerdings keines wirklich marktreif. Das liegt nicht nur an den Produzenten der „weißen Ware“.

[contentImage source=“4085239″ desc=““ title=““ align=“links“ /]

Sollen ein „Smart grid ready“-Gefrierschrank oder ein smarter Geschirrspüler funktionieren – das heißt vernetzt mit dem Stromnetz automatisch den günstigsten Stromtarif nutzen –, setzt das ein „Smart Grid“ voraus: Ein Stromnetz, das der Spülmaschine Informationen über den aktuellen Kilowattpreis übermitteln kann. Energieversorger, Geräteproduzenten und Kommunikationsunternehmen arbeiten an derartigen Systemlösungen und haben zum Teil auch schon Komponenten auf den Markt gebracht.

Mit „smart plugs“, also intelligenten Zwischensteckern, sind auch ältere Haushaltsgeräte drahtlos zu vernetzen. Ob alt oder neu, das Ziel ist immer, Energie effizienter zu nutzen. Zum Beispiel, indem die Solaranlage auf dem Hausdach der Waschmaschine online „Bescheid sagt“, wenn das Wetter gut wird und reichlich Sonnenstrom zu erwarten ist … So „smarte“ Kommunikation gibt’s bis jetzt nur in Pilotprojekten.

Schlaues Haus = Sicheres Haus?

[contentImage source=“4085241″ desc=““ title=““ align=“rechts“ /]

Einerseits stimmt das: Denn im vernetzten Heim kann man Fenster, Türen und Rollläden per Fernbedienung kontrollieren und bei Bedarf auch unterwegs schließen. Mit ferngesteuertem Licht- und Soundsystem können Hausbewohner während des Urlaubs Anwesenheit simulieren, um Einbrecher abzuschrecken. Ein ins Funknetz integrierter Bewegungsmelder informiert sie überall im Haus oder anderswo, wenn Fremde versuchen, die Garagentür zu öffnen.

Andererseits schafft das vernetzte Haus der Zukunft aber auch ein neues Sicherheitsproblem: Wird per Smartphone oder Tablet-PC eine Internetverbindung zum Smart-Home-System aufgebaut, können auch Hacker eindringen. Erst ins Netz und dann ins Haus. Unternehmen wie die Telekom AG, die ihr Smart-Home-System Qivicon „eventuell ab 2013“ anbieten will, verweisen auf Firewalls und hohen Verschlüsselungsstandard. Ob die Technik mit diesen Versprechen Schritt halten wird, bleibt abzuwarten.