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Mini-Haus auf Rädern

Energieautark, umweltfreundlich und komfortabel: Willkommen im Wohnwagon, einem mobilen Eigenheim für Minimalisten.

Geht es nicht auch eine Nummer kleiner, langsamer und bewusster? Und wer sagt eigentlich, dass Immobilien immobil sein müssen, also an einem festen Ort? Das fragten sich Theresa Steininger und Christian Frantal, die beiden Gründer des österreichischen Start-ups „Wohnwagon“. Ihre Idee: Mobile Wohnungen bauen, genau so, wie ihre Bewohner sie sich wünschen. Das betrifft nicht nur das Innenleben, sondern vor allem den Autarkiegrad des Wagens. Auf Wunsch sind die rollenden Wohnungen dank Bio-Toilette, Fotovoltaikanlage und Solar-Holz-Zentralheizung völlig unabhängig. Es ist aber auch ein externer Anschluss zur Versorgung mit Strom, Wasser und Wärme möglich.

Emma, Marie und Rudi

Weil die Wagen maßgeschneidert sind, bekommen sie alle eigene Namen. „Den suchen sich die Kunden selbst aus“, sagt Theresa Steininger, die Geschäftsführerin. Oder der Name ergibt sich einfach so, wie bei Emma, dem allerersten Wohnwagon, den Steininger und ihr Team gebaut haben.

Zwölf Exemplare hat das Start-up mittlerweile verkauft, im Moment baut das Team einen Wohnwagon pro Monat. Viel mehr sollen es auch nicht werden: „Wir wollen kein Massenprodukt herstellen, uns geht es vielmehr darum, den Autarkiegedanken zu verbreiten.“ Denn statt Strom zentral zu erzeugen und über weite Strecken zu transportieren, könnte man ihn ja auch dezentral vor Ort erzeugen, finden die Macher des Wohnwagon.

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Drinnen und draußen

„Unser Wagen ist ziemlich schwer, deswegen haben die meisten unserer Kunden auch einen festen Standplatz und fahren nicht ständig damit umher, so wie mit einem Wohnwagen“, weiß Theresa Steininger. Den Wohnanhänger gibt es in einer sechs oder zehn Meter langen Version, Letztere auf Wunsch mit einem Erker für noch mehr Platz.

Bei der Innenausstattung ist alles möglich. Viele Kunden wollen einen Wagon mit Schlaf- und Badezimmer sowie Wohnküche. Andere wiederum wollen ihn nur als Büro nutzen. Für Theresa Steininger und ihr Team kein Problem: Sie statten jeden Wagen individuell aus, „und wer mag, kann auch ein komplett leeres Modell zum Selbstausbauen bekommen.“ Die Außenhülle der Wagons besteht aus Lärchenholz: „Das ist besonders harzhaltig, macht es wetterbeständig und hält Ungeziefer fern.“ Die Wände sind mit Schafwolle gedämmt. Unterstützt wird das Team von einer Zimmerei aus der Nachbarschaft. Qualität, Ressourcenschonung und Authentizität stehen immer im Mittelpunkt. „Wir verwenden keine giftigen Lacke und arbeiten nur mit natürlichen, regionalen und so oft es geht auch mit recycelten Rohstoffen“, sagt die Geschäftsführerin.

Und sonst noch so?

Seit Kurzem lässt sich im Wohnwagon übrigens auch probewohnen. „Dazu haben wir das weltweit erste autarke Hotel­zimmer eröffnet“, so Steininger mit einem Augenzwinkern. Das „Zimmer“ steht unweit der Team-Werkstatt in Gutenstein in Niederösterreich. Es ist ein Wohnwagon mit dem schönen Namen Fanni. Die Basisvariante des Wohnwagon kostet um die 35 000 Euro, die Luxusversion mit Erker und vollautarker Ausstattung bis zu 110 000 Euro.


Neuer Wohntrend: Leben im Mobilheim

Mobile Wohnkonzepte liegen im Trend. Die Idee, in Micro Homes oder Tiny Houses zu leben, stammt aus den USA und setzt sich im Zuge der Finanzkrise seit 2007 immer weiter durch. Sie ist eine Art Gegenbewegung zu „Bigger is better“. Interessanterweise geht es nicht nur darum, Immobilien erschwinglich zu machen, sondern genauso um ein bewussteres, nachhaltigeres und umweltverträglicheres Leben. Auch in Deutschland wird diese Idee immer popu­lärer. Bleibt nur die Frage, wo man sein neues Zuhause auf- beziehungsweise abstellen darf. Die Macher von Wohnwagon bieten Kunden eine fundierte Beratung, die über rechtlich mögliche Standplätze aufklärt