Mit Licht, Luft und Wasser
Pflanzen sind Lebewesen.
Auch sie brauchen Nahrung
um zu wachsen. Aber woher
bekommen sie die eigentlich?
Pflanzen produzieren die Nahrung
selbst, die sie für ihr Wachstum
brauchen. Dazu verwenden
sie hauptsächlich Kohlendioxid, das
sie über ihre Blätter aus der Luft
aufnehmen. Aus diesem Kohlendioxid
stellen sie den für sie lebenswichtigen
Zucker her. Für diesen
aufwendigen Vorgang braucht eine
Pflanze Energie. Und die holt sie
sich von der Sonne.
Diese in der Pflanze ablaufende Zuckerproduktion
mit Hilfe des Sonnenlichts
heißt Fotosynthese. Das
Wort stammt aus dem Griechischen
und heißt übersetzt so viel wie „mit
Licht zusammensetzen“. Um das
Sonnenlicht für die Fotosynthese zu
sammeln, haben Pflanzen einen besonderen
Stoff in ihren Blättern: das
Chlorophyll. Dieses Chlorophyll ist
übrigens auch der Grund dafür, warum
Blätter von Pflanzen grün sind.
Kluger Austausch
Bei der Fotosynthese entsteht
etwas für Menschen und Tiere sehr
Wichtiges: Sauerstoff. Den geben
Pflanzen über ihre Blätter an die
Luft ab. So sorgen sie dafür, dass
wir immer genug Sauerstoff zum
Atmen haben. Das ist eine wirklich
schlaue Sache. Denn was Menschen
und Tiere als Abfallprodukt
ausatmen, nehmen die Pflanzen als
wichtigen Baustein für die Energieversorgung
ihrer Zellen auf und umgekehrt.
Für die Fotosynthese brauchen
Pflanzen mehr als Kohlendioxid und
Licht. Deshalb saugen sie mit ihren
Wurzeln nährstoffreiches Wasser
aus dem Boden. Dazu wenden sie
einen Trick an. Sie schaffen einen
Teil des selbst produzierten Zuckers
in ihre Wurzeln – in die äußeren
Wurzelzellen weniger als in die inneren.
Das kannst du leicht an einer
rohen Möhre ausprobieren. Eine
Karotte ist eine Wurzel. Wenn du
die Rübe vorsichtig von außen abnagst,
bleibt ein Strunk mit kleinen Ärmchen übrig. Dieser mitten in der
Möhre verlaufende Strunk ist deutlich
süßer als die Randschicht, die
du vorher abgeknabbert hast.
Wieso ist das so?
Der Zucker in der Wurzel zieht das
Wasser aus der Erde an. Es strömt
aus dem Boden in die Wurzeln und
steigt dann durch Leitungsbahnen
im Stängel oder im Stamm bis in
die Blätter. Dieser Wassertransport
geht sehr langsam vor sich.
Im Frühling, wenn die Bäume ihre
ersten Blättchen entfalten, legt
das Wasser kaum mehr als einen
Meter pro Tag zurück. Wenn aber
mehr Blätter an den Ästen hängen,
nutzen die Bäume eine zweite Methode:
Bei Sonnenschein geben die
Blätter ständig Wasser an die Luft
ab – sie schwitzen regelrecht. Das
ist auch der Grund dafür, dass in
Räumen mit vielen Zimmerpflanzen
eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit
herrscht.
Auf diese Weise entsteht in der
Pflanze ein Unterdruck, der neues
Wasser aus dem Boden ansaugt
und hoch bis in die Blätter zieht. So
kommen die wichtigen Nährstoffe
bis in die letzte Spitze der Pflanze.
Experiment: Pflanze mit Kreuz-Tattoo
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Warum funktioniert das ?
Blätter von Pflanzen enthalten den
grünen Farbstoff Chlorophyll. Das
Chlorophyll sammelt die Energie der
Sonne, mit der sich die Pflanze Zucker
herstellt. Fällt nicht genug Sonnenlicht
auf die Blätter, geht das Chlorophyll
verloren. Dafür werden andere
Farbstoffe sichtbar. Dieses Phänomen
spielt sich jedes Jahr im Herbst ab:
Bevor die Blätter von den Bäumen
fallen, werden sie gelb, rot oder braun.
Anders als bei den Bäumen im Herbst
ist die von dir künstlich herbeigeführte
Umfärbung jederzeit rückgängig
zu machen. Wenn du das tätowierte
Blatt ohne die angeklemmten Tonpapierstreifen
in die Sonne stellst,
verschwindet das Kreuz nach ein paar
Tagen vollständig.