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Biogas aus Andenlupinen

Die Biogasproduktion in Deutschland wächst kontinuierlich. Dafür soll nun die Andenlupine als Ergänzung zum Mais verwendet werden.

Inwieweit sich die Andenlupine als neue Energiepflanze unter hier herrschenden Anbaubedingungen eignet, wird am Julius Kühn-Institut (JKI), dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen in Sanitz und der Universität Rostock untersucht. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) fördert das Projekt in den nächsten drei Jahren. Längerfristig soll die aus Südamerika stammende Pflanze als Ergänzung zum Mais in der Biogasproduktion zum Einsatz kommen.

Neue Energiepflanze auf dem Prüfstand

Das Forschungsvorhaben vergleicht die Andenlupine mit der weißen und der blauen Lupine. Die beiden Letzteren stammen aus dem Mittelmeerraum und werden bereits in Deutschland angebaut. Allerdings sind die mediterranen Pflanzen anfällig gegenüber der Anthraknose, einer Pilzkrankheit. „Wir wollen in dem Projekt herausfinden, ob die Andenlupine vergleichbar stark betroffen ist“, sagt Projektkoordinator Dr. Steffen Roux.

Das Verbundvorhaben gliedert sich in zwei Teilbereiche. Das JKI testet im ersten Schritt die Anfälligkeit für die Anthraknosekrankheit, führt die Leistungsprüfung durch und selektiert aussichtsreiche Pflanzenkandidaten. Dann ermitteln Projektpartner von der Uni Rostock die Methanausbeute der ausgewählten Pflanzen.

Buntere Felder für die Biogasproduktion

In Deutschland produzieren momentan 7.729 Anlagen Biogas. In ihnen entsteht aus organischer Masse das Gemisch aus Kohlenstoffdioxid, Methan und Schwefelwasserstoff. Das Produkt wird dann in Blockheizkraftwerken (BHKW), meist direkt neben der Biogasanlage, verbrannt. Das Ergebnis: Strom und Energie für anliegende Gemeinden. Alternativ kann der Methangehalt des Gemischs auf 99% erhöht werden. Das so veredelte Biogas wird danach ins Erdgasnetz eingespeist.

Zurzeit dienen vor allem Mais, Kleegras und Grünroggen der Biogas-Produktion. Die Etablierung der Andenlupine als weitere Energiepflanze könnte zu abwechslungsreicheren Fruchtabfolgen, verbesserter Bodenstruktur und erhöhtem Humusgehalt auf deutschen Feldern führen. Als Stickstoff fixierende Hülsenfrucht könnte die Andenlupine zudem helfen, die Stickstoffdüngergaben zu reduzieren. Dafür musss die Lupine nun drei Jahre lang den Tests der Forscher standhalten.