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Biomasse – Multitalent aus Abfall

Biomasse leistet aktuell den größten Beitrag der erneuerbaren Energien bei der Gesamtenergieproduktion und spart wertvolle Energie, die aus herkömmlichen Energieträgern gewonnen werden muss.

Die Gewinnung von Biogas aus Biomasse ist unter den erneuerbaren Energien der vielseitigste Energieträger: Sowohl Strom, Wärme als auch Kraftstoffe können aus fester, flüssiger und gasförmiger Biomasse gewonnen werden. Biogas wird aus der Vergärung von Biomasse gewonnen. Der Rohstoff für Bioenergie entsteht aus Pflanzenabfällen der Landwirtschaft, Mist, Gülle aus der Tierhaltung und dem Biomüll aus den Kommunen. Weitere, ergiebige Biomasse-Produzenten sind die sogenannten Energiepflanzen.

Da sich Klima, Boden und Grundwasservorkommen regional unterscheiden, dienen unterschiedliche Energiepflanzen zur Energiegewinnung. Raps, Mais, Futterrüben, Gras, Gerste und Algen sind die am häufigsten genutzten Pflanzen. Energie aus Biomasse kann durch Verbrennung, Vergasung oder durch Verflüssigung freigesetzt werden. Die Hauptbestandteile des Biogases Methan und Kohlendioxid gehören zwar zu den Treibhausgasen, trotzdem ist das Gas klimaneutral, weil im Entstehungs- und Verwertungsprozess nicht mehr Kohlendioxid freigegeben wird, als zuvor in den Pflanzen gebunden war.

Prozess der Gewinnung und Nutzung von Biogas

Meist treibt das Biogas direkt einen Gasmotor in einem Blockheizkraftwerk an, der über einen Generator Strom erzeugt. Die dabei anfallende Wärme eignet sich ideal, um über ein Nahwärmenetz umliegende Gebäude mit Wärme zu versorgen. Die Anzahl der Biogasanlagen stieg bis Ende 2009 auf rund 4.700 – Tendenz weiter steigend.

Biogas entsteht durch die Vergärung von natürlichen Substanzen (Biomasse) mit einem Methan-Anteil zwischen 50% und 70%. Die übrigen Anteile sind Schwefelwasserstoff, Kohlendioxid, Ammoniak, Wasserstoff und Stickstoff. Biogas muss gereinigt, entschwefelt und getrocknet werden. Beträgt dann der Methananteil mindestens 90%, spricht man von Bio-Erdgas. Dieses kann ergänzend ins Erdgasnetz eingespeist werden.

Wichtigste Vorteile von Biomasse:

  • Biomasse ist in flüssiger, gasförmiger und fester Form verfügbar.
  • Die Verfügbarkeit von Biomasse unterliegt keinen wetter- oder klimabestimmten Schwankungen.
  • Gute Lagerfähigkeit.

Wichtigste Nachteile von Biomasse:

  • Anbau von Energiepflanzen zur Produktion von Biomasse konkurriert mit dem Anbau von Nahrungsmitteln. Deren Preisanstiege 2007 und 2008 werden mit dieser Konkurrenzsituation in Verbindung gebracht.
  • Unter Umständen kommt es zu einer negativen CO2-Bilanz, wenn zum Anbau etwa Regenwälder abgeholzt werden müssen.

Fazit: Biomasse weiter wichtiger Energieproduzent

Biomasse ist derzeit der wichtigste Energieträger unter den erneuerbaren Energien. Schon 2008 erreichte Energie aus Biomasse am Endenergieverbrauch einen Anteil von 6,6%. Bei der Wärmeerzeugung stellt Biomasse mit knapp 94% die große Mehrheit des Anteils der erneuerbaren Energien. Biomasse ist vielen anderen erneuerbaren Energieträgern überlegen, denn sie steht jederzeit bedarfsgerecht zur Verfügung und unterliegt keinen wetter- oder saisonal bedingten Schwankungen, wie das bei der Wind- oder Solarenergie der Fall ist.

Für rohstoffarme Länder wie Deutschland verringert die Nutzung von Biomasse die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Allerdings kommt es auf die richtige Balance im Zusammenspiel mit dem Anbau zur Nahrungsgewinnung an. Derzeit rechnet sich die Energiegewinnung aus Biomasse oft nur, wenn diese nicht extra angebaut werden muss, sondern ohnehin als „Abfall“ anfällt. In Deutschland wird deshalb meist Restholz als biogener Brennstoff genutzt. 2020 sollen 9% Strom, 13,1 % Wärme und 21,4% Kraftstoffe innerhalb der Energieversorgung aus Verfahren der Bioenergie kommen. (Quelle: Agentur für Erneuerbare Energie)